Das Konzept des Social Business wird geprägt durch das übergeordnete Ziel, soziale Herausforderungen und Probleme mit wirtschaftlichen Strategien anzugehen und zu lösen. Ganz nach dem Grundsatz „Die Wirtschaft dient den Menschen“ soll somit eine neue Form des Kapitalismus etabliert werden. Im Gegensatz zu klassischen Unternehmen steht hier nicht der schnelle, möglichst hohe Profit an erster Stelle, sondern der Antrieb, einen sozialen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen. Mithilfe wirtschaftlicher Maßnahmen soll sich so für eine gerechte und nachhaltige Welt eingesetzt werden.
Konkrete Ziele sind dabei der Kampf gegen Armut und das Lösen von Problemen aus den Bereichen Klimawandel und Umweltschutz. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Erreichen dieser Ziele sozialen Unternehmen schneller gelingt als Non-Profit-Organisationen oder karitativen Einrichtungen. Der Gewinn geht nämlich nicht an Gesellschafter oder Investoren, sondern fließt in seiner Gesamtheit zurück an das Unternehmen selbst, das diesen wiederum in ihre sozialen und ökologischen Visionen reinvestiert. Je größer also der wirtschaftliche Erfolg, desto größer ist auch der soziale Einfluss.
Die Voraussetzungen
Ein innovativer Gedanke muss her, der gleichzeitig zu einem profitablen Geschäftsmodell werden muss, um die gesetzten Ziele erreichen zu können. Sogenannte Social Investors (Vereine und Organisationen) unterstützen dabei die neu gegründeten Unternehmen, die sich noch nicht selbst tragen können, ohne auf spekulative Gewinne aus zu sein. Es wird das Double-Bottom-Line-Prinzip verfolgt, welches zwei Ziele definiert: das Erwirtschaften von Profit und damit das Erreichen des sozialen Unternehmenszwecks.
So ehrenwert das Streben nach einer fairen und nachhaltigen Gesellschaft auch ist – das Erzeugnis wird bei Konsumenten immer an erster Stelle stehen. Daher muss gesichert sein, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt, da auch soziale Unternehmen nur mit Profit ihre Ziele umsetzen können. Die Geschichte hinter der Unternehmensidee und die soziale Verantwortung, deren sich die Social-Business-Gründer bewusst sind, wird erst in zweiter Linie vom Kunden wahrgenommen, dann aber auch wertgeschätzt. Ein letzter wichtiger Punkt, den Muhammad Yunus, Friedensnobelpreisträger und Vorreiter im Social Business, als Voraussetzung sieht, um sich in dieser Branche zu etablieren: Spaß an der Sache haben!