Gegründet 2011 von Robert Murphy und Evan Spiegel in Los Angeles war Snapchat bisher vor allem unter Jugendlichen bekannt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Immer mehr Werbefirmen und Verlage sehen den Bedarf auch in ihren Unternehmen und interessieren sich für die App. Mittlerweile verwenden weltweit über 100 Millionen Menschen die App für sich. Mehr dazu heute im PUNKT PR-Blog:
Was kann Snapchat? Konzipiert wurde die App, um Fotos und Videos einer bestimmten Menschengruppe für eine kurze Zeit von wenigen Sekunden sichtbar zu machen. Anschließend löschen die Inhalte sich von allein. Die Erstellung eines User-Profils unter Angabe von Daten wie dies etwa bei Facebook oder auch Instagram der Fall ist, entfällt bei Snapchat. Das macht die Nutzung denkbar einfach und vor allem schnell. Genau das wissen täglich über 100 Millionen aktive Nutzer zu schätzen. Mehr als 7 Milliarden Videos sollen via den kostenlosen Messaging-Dienst angesehen werden. Vorwiegend greift die Altersgruppe der 18-34-Jährigen auf Snapchat zurück, um sich mitzuteilen oder Inhalte zu rezipieren. Die anderen halten sich bisher etwas zurück oder wagen zaghafte Versuche, sich das Kommunikationstool anzueignen. Gerade die genannte Zielgruppe ist laut Studien immer schwieriger zu definieren, zu adressieren und folglich von Werbeinhalten zu überzeugen.
Interessant für Medienunternehmen war bislang das per Update vorinstallierte Snapchat Discover. In diesem Bereich stellen sich ausgewählte Verlage und Fernsehsender nicht nur mit ihren Snaps, sondern auch mit längeren Beiträgen sowie Anzeigen vor. An den Werbeeinnahmen werden sie beteiligt. Nach Angaben des Unternehmens sollen sich im Monat 60 Millionen Nutzer den Discover-Bereich ansehen. Die populärsten Kanäle sollen sogar 6-7 Minuten Aufmerksamkeit pro Snapchatter auf sich ziehen – eine hohe zeitliche Spanne im Snapchat-Bereich.
Darüber hinaus hat Snapchat Anfang Juni die Medien-Abos eingeführt. Einmal von einem Medium überzeugt, können sich Nutzer das Abo beispielsweise eines Verlags kostenpflichtig zulegen und sind so ständig über die neuesten Meldungen informiert. Snaps, die bis dato nicht angeklickt wurden, sind dann unter den Updates von Freunden leichter zu finden. Während in den USA bereits 20 Medienhäuser aktiv auf Snapchat agieren und sich diese Funktion zunutze machen, warten deutsche Unternehmen noch auf eine Freigabe von Discover. Aktuell müssen deutsche Medienhäuser von ihrem privaten Account agieren, um etwa Nachrichten zu veröffentlichen, Blicke hinter die Kulissen zu gewähren oder um über die neuesten Snapchat-Entwicklungen aufzuklären. Weiterhin besteht die Möglichkeit, einen eigenen werbewirksamen Kanal auf der Plattform zu betreiben oder exklusiven Snapchat-Content auf digitale Bildschirme im öffentlichen Raum zu transportieren. Zusammen mit Influencern, die nachweislich einen hohen Einfluss auf die jeweils angestrebte Zielgruppe haben, sollen so neue Wege bereitet werden, um diese umfassend und langfristig zu erreichen als auch die Markenreichweite zu erhöhen.