Heiß ersehnt und endlich ist sie da: Heute ist offizieller Verkaufsstart der Apple Watch, was sicherlich wieder lange Schlangen vor dem Apple Store bedeutet. Nicht nur Fans von Apple versprechen sich viel von der Smartwatch, sondern auch für Werbetreibende öffnet sich damit ein neuer Markt. Doch sind die Uhren tatsächlich als Werbeplattform geeignet?
Der Erfolg der Apple Watch scheint schon jetzt sicher zu sein. Die Vorbestellungen sollen bei rund 1 Million liegen und Experten glauben, dass 2015 weltweit 10-32 Millionen Exemplare der Smartwatch verkauft werden. Unweigerlich kommt hier für Unternehmen die Frage nach Werbemöglichkeiten und –strategien auf. Vorstellbar ist beispielsweise, dass Coupons für ein Geschäft in der Nähe des Nutzers auf die Uhr gespielt werden, sofern die entsprechende App auf dem Smartphone vorhanden ist.
Doch die Entwicklung von Werbung für Smartwatches beinhaltet auch einige Schwierigkeiten. Einerseits müssen unterschiedliche Formate berücksichtigt werden. So ist das Display der Motorola-Smartwatch im Gegensatz zum eckigen des Apple-Produktes rund. Andererseits ist die Apple Watch nicht als eigenständiges Produkt gedacht und lediglich als Verlängerung des iPhones konzipiert. Samsung hingegen hat seine Galaxy Gear mit einer eigenen SIM-Karte ausgestattet. Die Entwicklung der Werbeformate ist somit noch komplizierter als es beim üblichen Mobile Marketing bereits der Fall ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Smartwatch-Nutzer sehr niedrig ist. Durchschnittlich sinkt diese von 30 Sekunden bei Smartphones auf 3 Sekunden bei Smartwatches. Ob Werbung bei einem so kurzen Aufmerksamkeitsintervall wirklich wirksam ist, scheint für Marketingstrategen fraglich. Ebenfalls ein berechtigter Einwand ist, ob sich Nutzer bei Werbung auf ihrer Uhr nicht schneller belästigt fühlen, da sie diese direkt an ihrem Körper tragen.
Der Erfolg der Apple Watch wird nicht angezweifelt, jedoch sind Experten hinsichtlich Smartwatches als Werbeplattform skeptisch. Wie sich dies tatsächlich in der Praxis entwickeln wird, muss sich erst noch zeigen.