Mobile Payment spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei Konsumenten: Die Bereitschaft, Rechnungen via Smartphone zu begleichen, nimmt zu, wenn auch nur langsam. Dennoch ziehen bereits 27,8 Prozent der Befragten einer Studie den mobilen Bezahlvorgang der klassischen Bar- und Kartenzahlung vor. Die aktuellen Anbieter mobiler Überweisungssysteme heißen Vodafone oder Telekom. Ein neuer, nicht unbekannter Anbieter erschließt gerade den Markt der mobilen Zahlungen und wird den Telefonunternehmen zusehends Konkurrenz machen: Apple.
Apple Pay bietet in den USA bereits seit letztem Herbst Konsumenten seine Dienste als mobiles Bezahlsystem an. Der Anbieter kann als Vorreiter einer aufstrebenden Entwicklung im Bereich des Mobile Payments verstanden werden. Durch eine einfache Bedienung und die Möglichkeit, Kreditkartendaten in der Passbook-App abzuspeichern, hat der Soft- und Hardware-Gigant ein Payment-Angebot geschaffen, das für Kunden besonders attraktiv ist. Dabei sticht die gemeinhin als unantastbar geltende Speicherung empfindlicher Daten über die Apple-Technik hervor. Zusätzlich kann die begehrte Fingerabdruckmethode diesen Sicherheitsgedanken abrunden.
Mit Einführung der Apple Watch dürften weitere Konsumenten von Apple Pay überzeugt werden: Miteinander verbunden, können das Bezahlsystem und die Smartuhr neue Kunden generieren. Dies ist ein Grund, weshalb selbst Konkurrenten wie Yapital der Annahme zustimmen, dass Apple in Zukunft die führende Rolle im Mobile Payment Bereich übernimmt.
Letztlich kann die Konkurrenz von der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit für Apple Produkte auch profitieren: Mit ihr schärft sich die aktuell eher dünne Wahrnehmung auf Konsumentenseite für bargeldlose Serviceangebote.
Dieser geringen Wahrnehmung steht allerdings ein wachsendes Angebot für Zahlsysteme gegenüber – der Erfolg von Apple Pay sorgt für Nachahmer. Laut Experten hat beispielsweise Samsung den Bezahldienstleister Loop Pay übernommen und erst kürzlich ein eigenes Bezahlsystem im Zuge der Veröffentlichung seiner neusten Mobiltelefonangebote vorgestellt. Weitere ernstzunehmende Mitstreiter seien die etablierten Bezahlanbieter Paypal und Payback, wenngleich der zuletzt genannte noch keine konkreten Äußerungen bezüglich einer Mobile Payments Lösung bekannt gegeben hat. Aus Fachkreisen ertönen allerdings Stimmen, die belegen wollen, dass das Unternehmen derzeit an einer solchen arbeitet. In Anbetracht des geschenkten Vertrauens von über 25 Millionen festen Kunden, dürfte Payback neben Apple Pay bald einen respektablen Player in der Welt der mobilen Bezahlvorgänge darstellen. Zusätzlich stärkt der neue Partner American Express dem Unternehmen den Rücken.
Zu guter Letzt bleibt allerdings noch offen, wann Konsumenten vermehrt damit beginnen, die existierenden Zahlungsmöglichkeiten im mobilen Bereich überhaupt zu nutzen. Diese noch sehr junge Form des Geldverkehrs kann bekannter werden, wenn von Anbieterseite in Zukunft mehr Aufklärung und Transparenz geboten wird – insbesondere in Bezug auf Fragen nach der Sicherheit von Transaktionsvorgängen.