Der Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration ist die Initiative „lernHÄUSER Essen“ des Essener Kinderschutzbundes und wird von dem Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Nordrhein-Westfalen, Dr. Joachim Stamp, ausgezeichnet.
Die durch Spenden finanzierte Initiative „lernHÄUSER Essen“ konnte mit 16 hauptamtlich und über 40 ehrenamtlich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, im vergangenen Jahr 284 Kinder und Jugendliche, unterstützen. Gefördert werden diese durch Angebote wie Hausaufgabenbetreuung und schulische Lernförderung inklusive Deutschunterricht, Vorstellungs- und Bewerbungstrainings, Hilfestellungen bei der Suche nach geeigneten Praktikums-, Ausbildungs- und Studienplätzen sowie Freizeit- und Ferienangebote. „Die Lernförderung der Essener lernHÄUSR leistet einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Schullaufbahn der jungen Menschen. Es freut mich, dass viele Kinder und Jugendliche bereits davon profitieren konnten“, lobte Dr. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Nordrhein-Westfalen, in seinem Grußwort den Kinderschutzbund Essen. Zusammen mit Johanna Pistor vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte er eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit 13 Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat u.a. Projekte im Blick, die Menschen mit Migrationshintergrund helfen. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Stärker durch individuelle Hilfe
Der Kinderschutzbund initiierte 2000 das Projekt ,,lernen wie man lernt‘‘, die heutigen ,,lernHÄUSER Essen‘‘. Die lernHÄUSER schaffen eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Schullaufbahn von Kindern und Jugendlichen und somit einen Einstieg in den beruflichen Alltag. Das Angebot an den vier lernHAUS-Standorten wird größtenteils von Kindern und Jugendlichen aus einkommensarmen und vom Bildungssystem benachteiligten Milieus in Anspruch genommen. Die Initiative bezieht sich in ihrer Arbeit auf drei Ebenen: 1. der Umgang des Menschen mit sich selbst, 2. der Umgang des Menschen mit seinen Mitmenschen und 3. der Umgang des Menschen mit den (materiellen und ideellen) Dingen.
Zudem bieten die „lernHÄUSER Essen“ täglich gesunde und gemeinschaftlich zubereitete Mahlzeiten, Elternarbeit und Familienbetreuung an. Dies führt bei den Kindern und Jugendlichen zu einer familienähnlichen Atmosphäre, die Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Bei Bedarf erfolgt zusätzlich eine Familienbetreuung. Dazu gehören beratende Einzelgespräche mit Eltern, Projekte zu Bildungspartnerschaften, interkulturelle Feste und die Vermittlung von Hilfsangeboten innerhalb und außerhalb des Kinderschutzbundes, wie beispielsweise den familienpsychologischen Betreuungs- und Beratungsangeboten. Zielsetzung dieser Angebote ist die Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz, eine Stabilisierung der Familienstrukturen und somit eine Verbesserung der Lebenssituation der Kinder.
In den letzten Jahren schafftten die „lernHÄUSER Essen“ zusätzliche Plätze zur Integration von jungen Menschen mit Fluchterfahrung. Inzwischen sprechen viele der Schüler gut Deutsch, sind in Regelklassen integriert und haben erfolgreich einen Praktikumsplatz gefunden.