Vom Homo Oeconomicus zum Homo Reciprocan – bereits letzte Woche hat PUNKT PR von dem Modell der Reziprozität berichtet. Diese Woche wird der Serienbericht fortgesetzt.
Der Begriff des Homo Oeconomicus wurde 1906 von Wilfredo Pareto zum ersten Mal verwendet. Das Prinzip des rationalen, eigennutzorientierten Individuums formt die Grundlage diverser wirtschaftswissenschaftlicher Modelle und beeinflusst das Handeln politischer und unternehmerischer Entscheidungsträger. Ob sich Menschen tatsächlich entsprechend der Annahmen verhalten ist eine empirische Frage. Bei Experimenten hat sich gezeigt, dass die Teilnehmer nicht nach den Annahmen des Homo Oeconomicus handeln, sondern reziproke Verhaltensmuster aufweisen. Freundliches und kooperatives Verhalten wird belohnt, gegensätzliches Verhalten hingegen bestraft. Hierbei ist wichtig, dass diesen Verhaltensmustern gefolgt wird, auch wenn diese Reaktion mit materiellen Kosten verbunden ist.
Die Eingliederung dieser Erkenntnisse in Unternehmensstrategien kann sowohl direkt als auch indirekt erfolgen. Preisnachlässe sind hier keine Maßnahme, da diese dem Modell des Homo Oeconomicus entsprechen würden. Stattdessen wird direkte Reziprozität in der Kommunikation mit den Fans in den sozialen Medien sichtbar. Die Implementierung indirekter Reziprozität wird deutlich, da das Corporate Social Responsibility Management kontinuierlich an Relevanz gewinnt.