Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, zeichnet den Verein „Netzwerk für Flüchtlinge Rödermark e.V.“ als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration aus.
Das Netzwerk für Flüchtlinge Rödermark setzt sich für die Sprachförderung rund 100 junger Geflüchteter ein, um ihnen eine Integration in Deutschland zu ermöglichen. Neben mehreren Sprachkursen für unterschiedliche Kompetenzstufen bieten die ehrenamtlichen Helfer zudem Integrationskurse an, welche sich etwa mit der beruflichen Orientierung oder der Demokratie in Deutschland auseinandersetzen. Ein vielfältiges Spektrum an Freizeitaktivitäten rundet das Vereinskonzept ab. Bei Fragen und Problemen schulischer oder alltäglicher Natur können sich die Kinder und Jugendlichen jederzeit an ihre Paten wenden, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Durch die enge Verknüpfung von integrativen Bildungs- und Freizeitangeboten wird den geflüchteten Mädchen und Jungen ein Ankommen in Deutschland sowie die Einbindung in die Gesellschaft erleichtert“, sagt Dreiseitel. Zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte er eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Verknüpfung von Bildung und Freizeit
Der 1991 gegründete Verein Netzwerk für Flüchtlinge Rödermark e.V. mit dem „Freundeskreis Flüchtlinge“ umfasst 180 ehrenamtliche, teilweise speziell ausgebildete Mitglieder. Schnell wurde ersichtlich, dass die Sprache ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Integration der Geflüchteten ist und daher ihr Erwerb unterstützt werden muss. Dabei liegt das Augenmerk des Vereins vor allem auf den Kindern und Jugendlichen. Mehrere Ehrenamtliche helfen bei den Hausaufgaben und leisten Förderunterricht. Ältere Jugendliche profitieren von der Berufsberatung der erfahrenen Vereinsmitglieder. Nachdem zunächst individuelle Fähigkeiten ermittelt wurden, betreuen die Mitarbeiter die Jugendlichen bei ihrem Bewerbungsprozess für einen Schul-, Ausbildungs- oder sogar Studienplatz.
Zusätzlich können die Kinder und Jugendlichen beim Netzwerk für Flüchtlinge Rödermark am Musikunterricht teilnehmen, sich im Fitnessstudio sportlich betätigen oder beim wöchentlichen offenen Abend des JuZ zusammenkommen, um Billard oder Tischtennis zu spielen oder gemeinsam Filme anzusehen. Wie schon in der Vergangenheit wollen die Mitglieder auch zukünftig den Kontakt zu den hiesigen Vereinen halten und ihr Netzwerk weiter ausbauen, um den Geflüchteten weitere Möglichkeiten zu eröffnen.
„Wir vom Netzwerk für Flüchtlinge Rödermark e.V. mit dem angeschlossenen Freundeskreis Flüchtlinge verstehen unsere Arbeit als einen andauernden Prozess“, betont Brigitte Speidel-Frey vom Netzwerk. Die Kinder und Jugendlichen sind unsere Hoffnungsträger, für die wir uns mit großer Freude und Beständigkeit weiter einsetzen, um ihnen das Ankommen und das Bleiben in Deutschland zu ermöglichen.“