Der Begriff Brainstorming ist den meisten Menschen schon seit Schulzeiten ein Begriff. Direkt ist klar: Ideen sollen gesammelt und entwickelt werden. Doch dass die Einbringung von Brainstorming in den meisten Köpfen schon lange nicht mehr für revolutionäre Denkanstöße sorgt, ist kein Geheimnis. Dabei braucht es vor allem jetzt im Homeoffice Methoden, die den Mangel an Inspiration am Arbeitsplatz ausgleichen und die Kreativität fördern. In dem Zuge lohnt es sich einen näheren Blick auf die 6-3-5-Methode zu werfen.   

Was verbirgt sich dahinter?

Die 6-3-5-Methode ist – ähnlich wie Brainstorming – eine sogenannte Brainwriting-Technik, die es ermöglicht im ersten Schritt des kreativen Prozesses einen Ideenpool zu sammeln. Die Technik wurde 1968 von dem Marketingberater Bernd Rohrbach hervorgebracht und wurde seitdem zu einer der beliebtesten Kreativitätstechniken in Sachen Ideenfindung. Der Name ist dabei Programm: 6 Personen, 3 Ideen und 5 Minuten. Bei erfolgreicher Durchführung können so im Idealfall in kürzester Zeit bis zu 108 Ideen entstehen, die im Team zustande gekommen sind.

Ablauf

1. Die Moderation erklärt die Regeln für den Ablauf und fordert die Teilnehmenden dazu auf, auf einem Blatt Papier jeweils eine Tabelle aus 3 Spalten und 6 Zeilen aufzuzeichnen.

2. Wie beim Brainstorming wird die Ausgangsfrage benannt, zu der Gedanken und Ideen gesammelt werden sollen.

3. Die erste Runde beginnt und die Teilnehmenden tragen in die oberste Zeile ihre Ideen ein. Nach 5 Minuten fordert die Moderation alle dazu auf, ihren Zettel weiterzureichen.

4. In der nächsten Runde hat nun jeder Teilnehmende den Zettel seines:r Nachbar:in und kann die vorgelegten Ideen in der darunterliegenden Zeile aufgreifen, ausbauen und weiterentwickeln.

5. Dieser Prozess wiederholt sich, bis alle Zettel einmal herumgereicht worden sind und jede:r 6 Mal brainstormen konnte.

Natürlich müssen nicht alle 108 Kästen ausgefüllt werden, aber bei konzentrierter Bearbeitung sollten nun zahlreiche kreative Ideen vorliegen, über die im nächsten Schritt vertiefter weitergesprochen werden kann.

Was ist von der Brainstorming-Alternative zu erwarten?

Zuerst soll klargestellt werden, dass bei Anwendung dieser erweiterten Brainstorming-Methode nicht direkt beim ersten Durchlauf noch nie da gewesene Ideen entwickelt werden. Das soll auch gar nicht der Anspruch sein. Viel eher bietet diese Methode eingespielten Teams die Möglichkeit, die Ideen der Teamkolleg:innen aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Nicht nur das individuelle, sondern auch das gemeinsame kreative Denken wird somit angekurbelt. Es wird sicherlich einige Anläufe brauchen, bis die Moderation und Teilnehmenden mit dem Ablauf vertraut sind und die Methode erfolgreich umsetzen können. Nachdem das Team sich aber hineingefuchst hat, bietet die 6-3-5-Methode im Vergleich zum einfachen Brainstorming eine abwechslungsreiche Herangehensweise an die kollektive Ideenfindung.