Die Aufmerksamkeit von Konsument:innen wird immer kostbarer. Die enorme Werbe- und Informationsflut, der die Zielgruppen täglich ausgesetzt ist, hat zur Folge, dass die Menschen die Inhalte in den meisten Fällen nur noch oberflächlich wahrnehmen oder komplett ausblenden. Gamification ist eine interessante Methode, um in diesen Massen an Content nicht unterzugehen und die Rezipient:innen auf einer nachhaltigeren Ebene anzusprechen.
Wie funktioniert Gamification?
Das Konzept der Gamification basiert auf interaktivem Marketing. Unternehmen und Agenturen arbeiten spielerische Elemente in ihre eigentlich spielfremden Strategien ein, um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen zu erlangen. Dafür bieten sich verschiedenste Modelle wie Rätsel, Quiz, Sammelprogramme oder Mini-Spiele an. Durch modernste Techniken können Informationen und Botschaften auf unterhaltsame Art und Weise vermittelt werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass diese neuen Informationen meist nachhaltig im Gedächtnis der User:innen bleiben.
Der Mensch will sich von Natur aus weiterbilden, verbessern oder anderen etwas beweisen. Diese Motivation ergänzt mit extrinsischen Faktoren wie Preisen oder Treuepunkten, regt die Konsument:innen dazu an, mit diesen Inhalten zu interagieren und auch Daten anzugeben.
Best Practice
Gamification eignet sich nicht nur für den Bereich des Marketings, sondern kann auch in vielen anderen Branchen genutzt werden. Dazu zählen klassischerweise Bildungseinrichtungen wie Schulen und Sprach-Apps, aber auch Rekrutierung, Weiterbildung oder Motivation von Mitarbeiter:innen. Vor allem die Gesundheitsbranche profitiert vom Konzept der Gamification. Hier werden oftmals Challenges als Anreiz eingesetzt, um die Teilnehmer:innen zu Aktivitäten zu animieren.
Die amerikanische Werbeagentur „The Martin Agency“ sicherte sich mediale Aufmerksamkeit und rund 1.200 Interessenten zu einer Stellenausschreibung, indem sie zum Bewerbungsprozess über Twitter aufriefen. Das Unternehmen teilte ein Online-Quiz zu Themen aus der Branche. Wer die Antworten kannte, wurde zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.
Ein weiteres gelungenes Beispiel ist die Reward App von „Starbucks“. Nutzer:innen sammeln mit jedem gekauften Produkt Sterne. Diese Sterne füllen diverse Tassen und Getränke auf und machen Lust auf mehr. Auch die Möglichkeit auf Bonussterne, Trinkgeld für die Baristas oder eine Erkennung der gespielten Lieder bietet die App. Das Ergebnis: eine nachgewiesene erhöhte Ausgabebereitschaft der Kund:innen.