Printprodukte durchleben hierzulande harte Zeiten. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung gehen die Umsätze durch Werbeeinnahmen wie auch die Auflage zurück. Für Werbetreibende werden so die kostenlosen Anzeigenblätter immer relevanter. Einer aktuellen Studie zufolge halten über 38 Prozent aller Befragen die Zeitschriftensparte für nützlich und informativ. Und dies in Zeiten, in denen nicht nur die Auflage, sondern auch die Zahl der Anzeigenblätter und der zugehörigen Verlage sinkt.

Insbesondere die Schwäche der Tageszeitungen lässt die Attraktivität der oftmals unbeachteten Gratisblätter steigen – im Vergleich zu den kostenpflichtigen Varianten ist die Reichweite deutlich größer. Probleme ergeben sich in der oftmals noch wenig ausgeprägten digitalen Präsenz. Diese ist in heutiger Zeit unerlässlich, wenn auch die Werbeeinnahmen hier weiter überschaubar sind.

Hier zeigt sich bei großen Verlagen ein klarer Vorsprung. Wie bereits berichtet, steigen die Umsatzanteile von digitalen Produkten am Gesamtumsatz der führenden deutschen Verlage weiter. Axel Springer ist derzeit Vorreiter der Verlage mit einen Digitalanteil von 48 Prozent aus den vier Sparten Bezahl-/Werbeangebote, Vermarktungsmodelle, Performanceportale sowie Rubrikenangebote. Der Konzern ist für Online-Dienste wie Stepstone, Immonet, Idealo und gofeminin.de verantwortlich, allesamt mit monatlichen Besucherzahlen jenseits der Million.

Einen noch größeren Digitalanteil hat inzwischen Hubert Burda Media. Der Verlag, der sich für Printprodukte wie die Bunte, Focus oder diverse Programmzeitschriften verantwortlich zeigt, hatte bereits früh begonnen, in alternative Geschäftsmodelle zu investieren. So gehören dem Verlag inzwischen die Mehrheiten an namhaften Mediaunternehmen wie Xing, Sevenload, Elitepartner und viele weitere. Der Digitalanteil des Unternehmens hat sich hierdurch auf nunmehr 50 Prozent gesteigert.

Das wichtigste Standbein für Anzeigenblätter wird jedoch erstmal das Printgeschäft bleiben. Da langfristig die Werbeeinnahmen im Digital- und Mobilebereich steigen werden, ist eine weitere Investition in die Online-Präsenz in Zukunft allerdings wichtiger denn je.