Reden anstatt schreiben: Die neue App „Clubhouse“ aus dem Silicon Valley sorgt aktuell für viel Aufmerksamkeit. Das Audio-Chatportal tritt als rein auditives Medium auf und bietet in virtuellen Räumen Platz für direkte Konversation und Interaktion. Dabei können die Nutzer unterschiedliche Räume eröffnen, sich gegenseitig einladen und darin auf Audio-Basis miteinander diskutieren. Die Gründer Paul Davison und Rohan Seth setzen dabei auf Exklusivität und eine künstlich erzeugte Knappheit. Denn nur einem ausgewählten Kreis steht Clubhouse vorerst zur Verfügung. Dennoch war die App laut dem Forbes-Magazin bereits Mitte Mai – nur wenige Monate nach der Gründung – 100 Millionen Dollar schwer. Wann die App auch für die Allgemeinheit geöffnet wird, ist aktuell noch nicht bekannt.
Das Audio-Chatportal Clubhouse steht nicht nur in Konkurrenz zu Podcasts und Streaming-Anbietern, sondern auch zu Instagram, Facebook und Co. Denn während zunächst der Podcast-Boom zu einem starken Wachstum des Audio-Marktes geführt hat, eroberte die digitale Sprachkommunikation mit der Einführung von Sprachnachrichten auf WhatsApp auch die sozialen Netzwerke – und damit auch den Alltag vieler. Egal ob unterwegs oder zuhause: Die Sprachnachrichten ermöglichen eine digitale Kommunikation, ohne dafür durchgängig die Hände zu benötigen. Damit können zum Beispiel auch beim Autofahren oder beim Kochen Nachrichten abgehört oder aufgenommen werden. Diesem Trend folgten auch andere Netzwerke. So hat Facebook beispielsweise mit einer Live-Audio-Funktion eines Livestreams ohne Bild in sein Angebot integriert und Twitter führte im Juni 2020 erstmals Audio-Tweets ein.
Newcomer-Apps setzen auf Social Audio
Neben Clubhouse stehen eine ganze Reihe Social Audio Apps in den Startlöchern. „Cappuccino“ zum Beispiel ermöglicht es Nutzern, sich über kurze Audiospuren, den sogenannten „Beans“, mit Freunden und Bekannten austauschen. Aus den gesammelten Audionachrichten entsteht dann der „Cappucino“ – ein kleiner persönlicher Podcast, den sich die Nutzer anhören und teilen können. Mit der App TLDL („Too Long, Didn’t Listen“) dagegen können Nutzer ihre liebsten Stellen aus Podcasts markieren, mit anderen teilen und somit auch durch einen Feed der Podcast-Highlights ihres Netzwerks scrollen. Auch Stacks setzt auf den Audio-Trend: Mit Hilfe der App können Online-Videos mit Audio-Kommentaren hinterlegt werden.