Gute Ideen können Milliarden wert sein. Die Präsenz von Gründerwettbewerben wie „Die Höhle der Löwen“ oder das Wachstum der Start-up-Szene zeigen, wie wertvoll gute Ideen wirklich sein können. Aber auch im Berufsalltag ploppen immer wieder Brainstorming-Termine auf, die uns die Möglichkeit geben, kreativ zu denken und neue Ideen zu entwickeln. Viele nutzen dafür gerne spezielle Methoden, beispielsweise eine Mind-Map. Ein neuer Ansatz im Lösen von Problemen und Entwickeln von neuen Ideen ist das sogenannte Design Thinking. Es ist eine systematische Herangehensweise, die insbesondere die Nutzerwünsche und -bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.

Vorraussetzungen

Die Methode wurde Anfang der 90er Jahre von David Kelley, Gründer der Design-Agentur IDEO im Silicon Valley, entwickelt und basiert auf multidisziplinären Teams. Es wird davon ausgegangen, dass Innovationen und kreative Ideen am besten in einem heterogenen Team aus fünf bis sechs Personen entstehen. Das können unterschiedliche fachliche Hintergründe aber auch kulturelle, nationale oder einfach nur Alters- und Geschlechtsunterschiede sein.

Prozess

Der kreative Denkprozess wird in sechs Phasen unterteilt, in denen der Nutzer im Fokus steht. Anders als bei der Betrachtung einer Zielgruppe, die als eine anonyme Masse verstanden wird, wird hier auf die Bedürfnisse einer konkreten fiktiven Person eingegangen.

  1. Verstehen: Im ersten Schritt soll das Problem erkannt und Zusammenhänge aufgedeckt werden. Denn nur wer versteht, kann eine Lösung bieten.
  2. Empathie: Die Bedürfnisse, Ängste, Sichtweisen und Emotionen der Menschen werden ermittelt. Dazu bieten sich Interviews, Feldforschungen oder Simulationen an.
  3. Synthese: Wichtigste Entdeckungen und Erkenntnisse der ersten beiden Phasen werden zusammengeführt. Anschließend wird eine WKW-Fragestellung formuliert. WKW steht dabei für „Wie könnten wir..?“
  4. Ideen entwickeln: Hier geht es um neue, mutige und vor allem viele Ideen. Dabei gibt es keine schlechten oder falschen Ideen. Gerade sehr wilde Ideen sind gefragt und werden gefördert.
  5. Prototyping: Nun werden die Ideen durch haptische Prototypen, Rollenspiele, digitale Prototypen oder Visualisierungen greifbar gemacht.
  6. Testen: Im letzten Schritt wird getestet, wie die Idee ankommt.

So spielen insbesondere Empathie für den Konsumenten, Mut zu Fehlern und verrückten Ideen und das frühe Visualisieren von Ideen eine entscheidende Rolle im Design Thinking. Auch wenn vielleicht nicht immer die Zeit ist, all diese Schritte durchzugehen, bietet die Methode dennoch wertvolle Ansätze für das Brainstorming.