Alternative für den Klimaschutz, ohne Mieter und Vermieter zu belasten
Laut Klimaschutzplan der Bundesregierung soll Deutschland bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral sein. Doch das Etappenziel von 71 Millionen Tonnen im Jahr 2020 wird die Bundesregierung höchstwahrscheinlich verfehlen. Und wie Deutschland das Ziel 2030 erreichen will, ist noch nicht definiert. Energetisches Sanieren bietet sich nur bedingt an, da es langsam und mit bis zu 250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche teuer ist. Sollte Deutschland die Ziele nicht erreichen, stehen CO2-Abgaben von bis zu 180 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß im Jahr 2030 an. Für eine 100-Quadratmeter-Altbauwohnung könnte so 2030 eine Abgabe von bis zu 950 Euro pro Jahr fällig werden – erhebliche Mehrkosten für Mieter und Vermieter. Einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaziele kann hingegen die smarte Einzelraumregelung mit elektrischen Heizkörperthermostaten und Fensterkontakten liefern. Mit ihr lassen sich je nach Annahme beim Primärenergiemix 16 bis 24 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß einsparen – eine attraktive Brückentechnologie zum organischen Erreichen eines energetisch günstigen Gebäudebestands.
Im Sektor Gebäude sank der CO2-Ausstoß von 131 Millionen Tonnen im Jahr von 1990 bis 2017 um 40 Millionen Tonnen auf 91 Millionen Tonnen. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, ihn bis 2020 auf 71 Millionen Tonnen und bis 2030 sogar auf 59 Millionen Tonnen zu reduzieren. Dabei zeichnet sich allerdings ab, dass die Bundesregierung ihr Ziel für 2020 verfehlt und bislang noch keinen erfolgversprechenden Plan für 2030 vorgelegt hat.
Ein Weg zur Lösung der Aufgabe könnte das energetische Sanieren sein. Es ist allerdings mit rund 200 bis 250 Euro pro Quadratmeter sehr teuer und würde bei einem bundesweit flächendeckenden Einsatz sehr lange dauern. Zudem zeigt sich, dass eine nachträgliche Dämmung häufig Schimmel mit sich bringt. Notwendig würden dann Investitionen in eine Belüftung, die weitere 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter Wohnraum kosten. Fraglich ist, wer diese Kosten tragen soll. Eine flächendeckende energetische Sanierung birgt somit die Gefahr, Vermieter in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu bringen und den sozialen Frieden zu stören.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind CO2-Abgaben für die Wohnungswirtschaft. Verschiedene Experten haben berechnet, dass die Abgabe von heute rund 40 Euro pro Tonne bis 2030 schrittweise auf 180 Euro je Tonne CO2 steigen wird. Konkret ergäbe sich für eine 100-Quadratmeter-Altbau-Wohnung, die heute für einen CO2-Ausstoß von 5,2 Tonnen und damit eine Abgabe von 200 Euro pro Jahr steht, im Jahr 2030 eine Abgabe von rund 950 Euro pro Jahr. Erhebliche Mehrkosten für die Wohnungswirtschaft und die Mieter.
Den entscheidenden Beitrag zum Erreichen der CO2-Ziele kann das Heizen mit einer smarten Einzelraumregelung liefern. Dabei setzen Wohnungsbesitzer elektronische Heizkörperthermostate mit Thermostatventilen, wie zum Beispiel Homematic IP, in Kombination mit den entsprechenden Fensterkontakten ein, die sich schnell und einfach installieren lassen. So können sie die einzelnen Räume der Wohnung bedarfs- und nutzerorientiert heizen. Sie passen dabei die Raumwärme an die tatsächliche Raumnutzung an, reduzieren den Energieeinsatz sowie den CO2-Ausstoß und erhöhen sogar den Wohnkomfort. Damit lassen sich je nach Annahme des Primärenergiemixes 16 bis 24 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Während die Primärenergie der Vergangenheit ausschließlich aus fossilen Brennstoffen mit einem CO2-Ausstoß von 460 g/kWh bestand, liegt der Energiemix für den klassischen Altbau derzeit bei einem Ausstoß von durchschnittlich 293 g/kWh. Wenn künftig tatsächlich die angestrebten 143 g/kWh erreicht werden, liegt das Einsparpotenzial der Einzelraumregelung bei 16 Millionen Tonnen, während es beim derzeitigen Ausstoß sogar bei 21 Millionen Tonnen liegt.
Insgesamt bietet die smarte Einzelraumregelung vier Vorteile: Sie liefert erstens schnelle Einsparungsergebnisse und kann dazu beitragen, dass die Bundesregierung ihre Ziele für 2030 erreicht. Zweitens ist sie mit Kosten von zwei bis fünf Euro pro Quadratmeter nahezu um den Faktor 50 günstiger als das energetische Sanieren. Vom dritten Vorteil profitieren vor allem die Vermieter: Mit der smarten Einzelraumregelung lassen sich CO2-Abgaben vermeiden und Sanierungskosten verzögern, sodass der Klimaschutzplan die Mieter nicht zusätzlich finanziell belastet. Die Einsparpotenziale machen sie viertens zu einer idealen Brückentechnologie, um bereits in den nächsten Jahren organisch einen energetisch günstigen Gebäudebestand zu erreichen.