Nachhaltigere Werkstoffe aus recycelten Plastikflaschen, recyceltem Stahl und Naturkautschuk aus dem Wüstenstrauch in den USA
- Konzipiert für die nächste Generation elektrischer SUVs und Crossover-Fahrzeuge, setzen sich die Bridgestone Reifen zu 37 Prozent aus recycelten und zu 38 Prozent aus erneuerbaren Materialien zusammen.
- Bridgestone wird gemeinsam mit Automobilherstellern an Testverfahren und der Marktentwicklung arbeiten.
- Das Unternehmen ist bereits dabei, Pkw-Reifen zu entwickeln, die zu 90 Prozent aus recycelten und erneuerbaren Materialien bestehen.
Bridgestone gibt die Produktion von Demonstrationsreifen bekannt, die zu 75 Prozent[1] aus recycelten und erneuerbaren Materialien bestehen. Dazu gehört unter anderem der synthetische Kautschuk aus recycelten Kunststoffen und Naturkautschuk[2], der aus Wüstensträuchern in der Wüste von Arizona, USA, gewonnen wird. Das Unternehmen hat bereits die Produktion von 200 Demo-Reifen abgeschlossen und strebt eine gemeinsame Prüfung mit Automobilherstellern für die nächste Generation elektrisch betriebener SUVs und Crossover-Fahrzeuge an.
Das Unternehmen engagiert sich intensiv für die Verwendung von 100 Prozent nachhaltigen Materialien in seinen Produkten bis zum Jahr 2050[3]. Anfang des Jahres wurde zudem die Entwicklung eines Reifens für Pkw angekündigt, der sich zu 90 Prozent aus recycelten und erneuerbaren Materialien zusammensetzt.
Die neuen Reifen wurden im amerikanischen Technology Center von Bridgestone in Akron, Ohio, entworfen und entwickelt. Produziert wurden diese im Aiken County Pkw/Llkw Reifenwerk des Unternehmens in Graniteville, South Carolina. Das Werk in Aiken stellt das erste Reifenwerk in Amerika dar, das die ISCC PLUS-Zertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification) für Transparenz und Rückverfolgbarkeit von nachhaltigen Rohstoffen, einschließlich biologischer, biozirkulärer und kreislaufbasierter Materialien im Herstellungsprozess, erhalten hat. Darüber hinaus verfügt der Standort in Aiken über eine acht Hektar große Solaranlage, die erneuerbare Energie für den Betrieb des Werks liefert. „Wir entwickeln uns zu einem Unternehmen für nachhaltige Lösungen und machen große Fortschritte bei der Verwendung von recycelten und erneuerbaren Materialien, um nachhaltige Reifentechnologie von der Entwicklung bis zum Einsatz auf die Straße zu bringen“, sagt Paolo Ferrari, Präsident und CEO von Bridgestone Americas. „Die Produktion und der Einsatz einer Reifentechnologie, die sich zu 75 Prozent aus recycelten und erneuerbaren Materialien zusammensetzt, stellt einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg zur vollständigen Verwendung nachhaltiger Ressourcen in unseren Produkten bis 2050 dar.“
75 Prozent recycelte und erneuerbare Materialien
Die Reifen enthalten zahlreiche Materialien, die aus recycelten und biobasierten Rohstoffen stammen. Dazu gehören recycelte Monomere, die aus wiederverwerteten Stoffen wie Plastikflaschen hergestellt werden. Diese bilden in Verbindung mit recyceltem Stahl und wiederverwertetem, biobasierten und aus TPO[4] gewonnenem Ruß den synthetischen Kautschuk im Reifen1.[5] Eine Vielzahl dieser Materialien ist ISCC PLUS zertifiziert.
Der neue Reifen wird der erste Straßenreifen sein, der mit Naturkautschuk aus dem Guayule-Wüstenstrauch hergestellt wird, welcher in der Guayule-Forschungs- und Entwicklungsanlage von Bridgestone in Eloy, Arizona, angebaut wird. Bridgestone hat mehr als zehn Jahre und über 100 Millionen Dollar in die Forschung und Entwicklung von Guayule als Alternative zu importiertem Naturkautschuk aus dem Kautschukbaum (Hevea Brasiliensis), der hauptsächlich in Südostasien angebaut wird, investiert. Guayule kann im trockenen Südwesten Amerikas als Alternative zu bestehenden Kulturen wie Alfalfa und Baumwolle eingesetzt werden und benötigt beim Anbau nur die Hälfte des Wassers.
Guayule ist Teil des Ziels von Bridgestone, klimaneutral zu agieren und bis 2050 Reifen aus 100 Prozent nachhaltigen Materialien herzustellen. Das Unternehmen strebt die kommerzielle Produktion von aus Guayule gewonnenem Naturkautschuk bis zum Ende des Jahrzehnts an.
Die Entwicklung eines Reifens, der zu 75 Prozent aus recycelten und erneuerbaren Materialien besteht, steht im Einklang mit dem Bridgestone E8 Commitment. Die globale Unternehmensverpflichtung setzt sich aus acht Leitwerten zusammen, die mit dem Buchstaben „E“ beginnen (Energy, Ecology, Efficiency, Extension, Economy, Emotion, Ease und Empowerment) und zur Realisierung einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen.
[1] 38 Prozent erneuerbarer, 37 Prozent recycelter Anteil.
[2] Der Naturkautschuk setzt sich aus Hevea und Guayule zusammen.
[3] Zu nachhaltigen Materialien gehören:
(1) Ressourcen, die aus beständigen und erneuerbaren Quellen stammen;
(2) Materialien, die langfristig als Teil des Unternehmens genutzt werden können; und
(3) solche, die über ihren gesamten Lebenszyklus von der Beschaffung bis zur Entsorgung geringe ökologische und soziale Auswirkungen verursachen.
[4] TPO steht für Tyre Pyrolysis Oil (Reifen-Pyrolyse-Öle).
[5] ISCC-zertifizierter Bio-, Bio-Zirkular- und Zirkular-Butadien-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk und ölverlängerter Styrol-Butadien-Kautschuk. (Der nachhaltige Anteil wird anhand des ISCC-Massenbilanzansatzes zugewiesen).