Pandemie sorgt für mehr Sinnfragen bei Jugendlichen

Christliche Medieninitiative pro ruft zu Aufbruch der Kirchen auf

Von ausbleibenden Freizeitaktivitäten, mangelnden sozialen Kontakten bis zu psychischen Belastungen: Die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche sind immens. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Christlichen Medieninitiative pro[1] zeigt jedoch, dass diese Herausforderungen auch die Frage nach dem Sinn des Lebens wieder in den Fokus rücken. So gibt mehr als jede Zweite der befragten Personen (54 Prozent) an, sich verstärkt mit Sinnfragen zu beschäftigen.

„Diesen aufkommenden Nöten und Fragen von Jugendlichen können und sollten Kirchen und Gemeinden aktiv begegnen und Orientierung in den aktuellen Zeiten geben”, so Christoph Irion, Geschäftsführer Christliche Medieninitiative pro. Dabei zeigt die Umfrage auch: „Um die junge Generation anzusprechen, braucht es ein radikales Umdenken und neue innovative Wege, den Glauben zu vermitteln“, so Irion weiter. „Es ist also Zeit, einen Neuanfang zu wagen!”

Es gibt kaum Lebensbereiche, in denen die Pandemie keine Spuren hinterlassen hat. Die Folge ist, dass Jugendliche verstärkt mit psychischen Belastungen wie Stress (64 Prozent), Depressionen (44 Prozent) und Angstzuständen (31 Prozent) zu tun haben. Das bestätigt die Studie, die in Zusammenarbeit mit ERF – Der Sinnsender und der Evangelischen Allianz Deutschland durchgeführt wurde. „In diesen Zeiten kann der christliche Glaube Hoffnung und Halt geben. Zudem wirken sich die Ermutigung und Stärkung durch den Glauben auch positiv auf die psychische Verfassung aus“, erklärt Irion.

Diese Tendenz zeigt auch die Studie „Junge Deutsche 2021“[2]. Demnach sehen sich junge Menschen, die einen starken religiösen Glauben haben, durch die Pandemie im Durchschnitt weniger belastet als Menschen, die weniger oder gar nicht glauben. Auch hier sind es diese Sinn- und Lebensfragen, mit denen sich die junge Generation in der aktuellen Zeit beschäftigt. „Für Kirchen und Gemeinden liegt hier eine besondere Chance, ihre gute Nachricht vermehrt über mediale Angebote ansprechend zu vermitteln“, so Christoph Irion.

Interaktion und digitale Angebote der Kirchen sind gefragt

Damit kirchliche Angebote eine relevante Antwort auf die Corona-Krise sein können, bedarf es jedoch Veränderung. Denn die Mediennutzung von Jugendlichen ist sehr viel schnelllebiger und interaktiver – das wirkt sich auch auf die Erwartungen an Kirche und Gemeinden aus: Jeder vierte Jugendliche ohne Kirchenbezug würde sich mehr digitale Angebote wie Online-Gruppenevents und Streaming-Gottesdienste sowie eine stärkere Social-Media-Präsenz wünschen, um sich einer Kirchengemeinde anzuschließen.

Eine modernere Gestaltung beispielsweise durch Interaktivität und Bewegung sowie praktische Übertragungen auf den Alltag zählt für 34 Prozent der Befragten ohne Kirchenbezug zu einem ansprechenden Angebot christlicher Gemeinden. „Von kreativen Video-Beiträgen bis hin zu digitalen Live-Umfragen, die in die Predigt eingebaut werden, gibt es viele Möglichkeiten, kirchliche Angebote an die Gewohnheiten der jungen Generation anzupassen“, so Irion weiter. „Dadurch können Jugendliche auch ganz einfach mit einbezogen werden. Denn junge Menschen möchten keine passiven Besucher, sondern aktive Mitgestalter sein.“


[1] Basierend auf einer Erhebung von Umfrage.media im Auftrag der Christlichen Medieninitiative pro, die in der KW 2 2022 unter 841 Personen ab 13 Jahren durchgeführt wurde.

[2] Die Studie “Junge Deutsche 2021” wurde im Oktober 2020 unter 1.600 Personen durchgeführt.