Für viele Verbraucher wird die Herstellung und Wiederverwertung der Verpackungen ihrer Produkte immer bedeutender. Laut einer aktuellen Studie von PwC gibt mittlerweile jede Dritte der befragten Deutschen an, dass sie auf ein Produkt gänzlich verzichten würde, wenn es nicht nachhaltig verpackt ist. Für eine gute Verpackung galt lange Zeit, dass sie möglichst drei Hauptkriterien erfüllen sollte: preserve, promote, protect. Eine gute Verpackung muss also in der Lage sein, ein Produkt effizient zu erhalten, zu bewerben und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Doch in den vergangenen Jahren wurde eine andere Art von Schutz, der Umweltschutz durch nachhaltige Materialen, zu einem häufig kaufentscheidenden Faktor. Auf der anderen Seite haben neue Arten des Marketings dazu geführt, dass der Werbefaktor einer Verpackung selbst nicht mehr unbedingt notwendig ist und ein subtiler Ansatz von vielen Käufern ebenfalls angenommen wird.
Auf diese Weise werden Nudeln in ökologisch freundlicheren Papierverpackungen verkauft, selbst wenn sie kein enormes Logo tragen. Vor allem für Unternehmen, die ohnehin Wert auf Bio-Siegel, nachhaltige Produktion oder fairen Handel legen, liegt es nahe, sich auch um eine möglichst schonende Verpackung zu kümmern. Zudem lässt sich diese Entscheidung der passenden Zielgruppe gut kommunizieren, weswegen ein höherer Preis oder eine weniger robuste Verpackung eher akzeptiert wird.
Oft sind Kunden mittlerweile auch selbst aktiv und wenden sich an Unternehmen, um ihre Verpackungsmaterialen und deren Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Obwohl dies auch mit vielerlei Missverständnissen verbunden ist – wie bei dem häufig angenommenen „Glas ist besser als Konservendosen!“– sorgt es dennoch für eine angeregte öffentliche Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit. So wird Nachhaltigkeit langfristig nicht nur einem entscheidenden Marketing-Phänomen, sondern bleibt auch eine gesellschaftlich relevante Frage. Außerdem unterstreicht diese Veränderung nur den Wunsch vieler Konsumenten, ethischer einzukaufen – was über kurz oder lang auch Marktführer dazu umstimmt, in nachhaltige Produkte und Verpackungen zu investieren.