Ganz egal wo man medial dieser Tage unterwegs ist: auf allen Kanälen stößt man auf weihnachtliche Werbespots, die festliche Stimmung und zugleich Kaufinteresse hervorrufen sollen. Coca-Cola schickt wie jedes Jahr den Weihnachtstruck auf Tour, ein großes, südkoreanisches Elektronikunternehmen versucht, mit dem Slogan „getrennt und doch zusammen“ ihre Tablets thematisch ins Weihnachtsfest zu integrieren, und auch die deutschen Supermarktketten präsentieren dieses Jahr überraschend gut produzierte Weihnachtswerbung.
Auch dieses Jahr wird wieder deutlich, wie sehr sich die Unternehmen mit ihren Weihnachts-Werbespots ins Zeug legen. Kein Wunder: Für viele Unternehmen ist die Zeit vor und um Weihnachten die umsatzstärkste Zeit, da bei Kunden der Geldbeutel lockerer sitzt, wenn es darum geht, den Liebsten eine Freude zu machen. Denn um Freude zu verbreiten ist man durchaus dazu bereit, Geld in die Hand zu nehmen. Ein Zustand, der in gewisser Weise auch zu einer Kommerzialisierung dieser festlichen Zeit führt. Und so sehr man sich an die unzähligen Weihnachtsspots gewöhnt hat, um so überraschender ist dieses Jahr deren Inhalt. Denn längst sind diese nicht mehr nur besinnlich, kitschig und froh. Immer mehr Marken entscheiden sich inhaltlich dafür, auf andere Weise zu punkten. Das Stichwort lautet: „sadvertising“.
Beispielhaft dafür dient der diesjährige Werbespot von Edeka, bei dem die zu Beginn erzeugte Trauer beim Betrachter letztlich in Freude umgewandelt werden soll. Eine kurzlebige Momenterscheinung ist diese Strategie keinesfalls, so die Meinungen vieler Werber. Diese sind davon überzeugt, dass sich gute Kurzgeschichten nicht nur besser verbreiten, sondern dass diese auch langfristig zur Markenbildung beitragen. Jedoch gilt dabei wie immer: Zwischen einer berührenden Story und zu viel Gefühlsduselei liegt ein schmaler Grat und das Risiko, Konsumenten damit schnell auf den Geist gehen, ist hoch.