Bridgestone Markenbotschafter Fritz Dopfer spricht mit Fabian Hambüchen über Träume, Rückschläge und die Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele PyeongChang 2018
Outfit gecheckt, Taschen gepackt und ab nach PyeongChang 2018 – vom 11. bis 25. Januar 2018 hat die offizielle Einkleidung von Team Deutschland in München stattgefunden. Olympiasieger Fabian Hambüchen war bei der Einkleidung, die für die Athletinnen und Athleten ein wichtiger und emotionaler Meilenstein auf dem Weg zu den Wettkampfstätten in Südkorea ist, mit dabei. Anlässlich der Kampagne Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt von Reifenhersteller Bridgestone sprach der Kunstturner mit dem Bridgestone Markenbotschafter Fritz Dopfer über Kindheitsträume, Verletzungspausen und die letzten Tage vor PyeongChang 2018.
Fabian Hambüchen: Ich freue mich sehr, dass du heute da bist, Fritz. Ende 2016 bist du im Training schwer gestürzt – dann kam die schockierende Nachricht: Schien- und Wadenbeinbruch. In der Vorbereitung auf PyeongChang 2018 ist es ganz besonders schwierig, mit einer Verletzung umzugehen. Wie geht’s dir jetzt, bist du wieder bei vollen Kräften?
Fritz Dopfer: Vielen Dank, Fabi. Mir geht’s soweit sehr gut. Natürlich habe ich jetzt, 14 Monate nach meiner Verletzung, noch einige Probleme, aber es wird immer besser. Ich bin froh und glücklich, dass ich mich für PyeongChang 2018 qualifiziert habe und somit bei der Einkleidung heute dabei sein darf. Es rückt immer näher!
Fabian: Du sprichst es gerade an: Qualifiziert für PyeongChang 2018, herzlichen Glückwunsch! Wie bereitest du dich jetzt körperlich in den letzten Tagen vor?
Fritz: Wir haben die ersten sechs, sieben Monate nach der Verletzung extrem intensiv trainiert. Doch je näher die Olympischen Winterspiele rücken, desto wichtiger ist es, den eigenen Rennrhythmus zu finden. Wir haben davor noch einige Weltcuprennen. Daher wird der Trainingsumfang nicht mehr großartig gesteigert. Ich probiere jetzt hauptsächlich, mich körperlich und geistig optimal auf die Rennen vorzubereiten.
Fabian: Ja, das ist oft eine mentale Geschichte, denke ich. Machst du dir nach deiner Verletzung viele Gedanken oder kannst du dich im Wettkampf voll konzentrieren und alles andere ausblenden?
Fritz: Nach meiner Verletzung bin ich ein Stück weit gelassener geworden, ein Stück weit geerdeter. Von daher habe ich speziell im mentalen Bereich einiges dazugelernt. In den eineinhalb Minuten, in denen die Übung oder das Rennen stattfinden, zählt alles. Da darfst du dir keinen Fehler erlauben! Deswegen ist die Startvorbereitung bei mir, genauso wie bei dir, vor einem Wettkampf enorm wichtig. Man muss sich zu 100 Prozent im Tunnel bewegen und alle Bewegungsabläufe nochmal hervorrufen.
Fabian: Stichwort PyeongChang 2018: Wie sehr freust du dich jetzt darauf?
Fritz: Natürlich sind die Olympischen Winterspiele immer etwas Besonderes. Du kennst es ja selbst: Um am Punkt X zu funktionieren, bedarf es viel Vorbereitung. Ich weiß noch ganz genau: In Sotchi 2014 waren rund 12 Grad Celsius während des Slaloms und die Piste war alles andere als gut. So habe ich unter extremen Bedingungen die Bronzemedaille um vier Hundertstelsekunden verpasst. Solche Momente brennen sich wirklich in das Gedächtnis ein. Und deshalb habe ich mir damals geschworen: Ich will nochmal bei den Olympischen Winterspielen dabei sein und die Chance ergreifen, eine Medaille einzufahren. Ich habe ein großes Ziel vor Augen.
Fabian: Du sagst es! Ein respektabler vierter Platz ist für Sportler oft der schlimmste Platz überhaupt. Man schrammt knapp an einer Medaille vorbei – ich weiß, wie sich das anfühlt. Aber der Ansporn ist da und du hast auf dein großes Ziel PyeonChang 2018 hingearbeitet. War das immer dein Hauptziel oder hast du dir zwischendurch Schwerpunkte gesetzt?
Fritz: Wir haben Weltcup-Klassiker und Weltmeisterschaften, die sehr stark von der Öffentlichkeit verfolgt werden. Von daher gab es zwischen den Olympischen Zyklen immer wieder Ziele, die ich mir gesetzt habe. Das ganz große Ziel im Hinterkopf waren aber immer die Olympischen Winterspiele.
Fabian: Unser Freund und dein Kollege Felix Neureuther hat sich ja leider verletzt und ist jetzt raus aus dem Rennen. Die ganzen Hoffnungen liegen dadurch auch ein Stück weit auf dir. Es ist immer schwer, mit einem solchen Druck umzugehen. Arbeitest du mental aktiv dagegen an oder siehst du das eher als Ansporn und sagst: jetzt erst recht?
Fritz: Skisport ist auf der einen Seite ein Einzelsport, auf der anderen Seite aber auch ein Teamsport, genauso wie Turnen. Wir reisen als Team im Jahr 180 Tage gemeinsam um die Welt. Wir spornen uns an und pushen uns gegenseitig. Von daher ist der verletzungsbedingte Ausfall von Felix Neureuther, Stefan Luitz und Benedikt Staubitzer natürlich ein herber Verlust. Für uns ist es aber auch in gewisser Weise ein Ansporn, die Leistung zu zeigen, die die Jungs auch hätten zeigen können.
Fabian: Thema Ziele und Träume: Bei mir war der Traum, einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, von Kind auf vorhanden. Wie war das bei dir?
Fritz: Bei mir gab es gewisse Olympische Momente, in denen man als Kind von den sportlichen Vorbildern gefesselt wird. Das war beispielsweise Nagano 1998, als Hermann Maier den legendären Sturz in der Abfahrt gehabt hat und dennoch zwei Tage später die Goldmedaille im Riesenslalom holte. Nagano 1998 und auch Salt Lake City 2002 waren also Momente, in denen ich mir gesagt habe: Da will ich auch hin! Für einen Sportler sind die Olympischen Spiele einfach das Größte. Und ich glaube, es ist auch für die heutige Generation, die jetzt heranwächst, wichtig, dass sie solche Events miterleben können. Sie sollten Vorbilder haben, an denen sie sich ebenso orientieren können, wie ich damals.
Fabian: Peking 2022: Ist das für dich noch eine Option?
Fritz: Das wäre auf jeden Fall mein Ziel!
Fabian: Das hört sich gut an. Fritz, ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview und wünsche dir ganz viel Erfolg in PyeongChang! Hol‘ das Edelmetall! Ich freue mich riesig, bin ebenfalls vor Ort und drücke dir die Daumen.
Fritz: Danke, Fabi!
Das komplette Video zum Interview finden Sie unter: https://youtu.be/9PcXZbHQ6BE
Das Interview ist Teil der deutschen Kampagne Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt von Bridgestone, dem Weltmarktführer der Reifen- und Gummibranche[1] und offiziellen weltweiten Partner der Olympischen Spiele. Mit den Olympiasiegern Fabian Hambüchen (Kunstturnen), Kristina Vogel (Bahnradsport) sowie Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Beachvolleyball) konnten vier Botschafter für die Kampagne gewonnen werden, die trotz vieler Widerstände nie aufgegeben und hart dafür gekämpft haben, sich ihren Traum vom Olympiasieg zu erfüllen. Die Kampagne soll Menschen inspirieren und dazu motivieren, niemals aufzugeben und für ihre Träume trotz aller Hindernisse auf ihrem Lebensweg zu kämpfen. Wie die Olympische Bewegung möchte auch Bridgestone Menschen verbinden und sicherer an ihr Ziel bringen – egal wie die Bedingungen sind.
[1] Basierend auf dem Reifenabsatz in 2016. Quelle: Tire Business 2017 – Global Tire Company Rankings.