Beim Zukunft Bildungswerk engagieren sich 70 Personen, um sozial benachteiligte oder geflüchtete Kinder möglichst früh sprachlich zu fördern. Dabei kooperieren die Helfer mit Kitas, um eine langfristige und vor allem kontinuierliche Förderung garantieren zu können. Die Mitglieder lesen den Kindern vor und ermöglichen ihnen einen spielerischen Zugang zu Büchern. „Der Preisträger ist ein Paradebeispiel dafür, wie Integration zu einer Erfolgsstory werden kann“, lobt Minister Schmeltzer. „Wenn alteingesessene Migranten neuen Zuwanderern und Geflüchteten unter die Arme greifen, dann ist das der beste Beweis, dass Integration in NRW gelingen kann und in vielen Fällen bereits gelungen ist. Mir ist es wichtig, solche Beispiele guter Praxis bekannt zu machen und zur Nachahmung zu empfehlen.“ Zusammen mit Ulrich Effing, Projektleiter des DEICHMANN-Förderpreises für Integration, überreichte Schmeltzer eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Gleiche Chance für alle
Alle Kinder und Jugendlichen sollen dieselben Bildungschancen haben – nach diesem Grundsatz arbeiten die Mitglieder der UG Zukunft Bildungswerk und machen sich dafür stark, dass auch benachteiligte Mädchen und Jungen eine gesellschaftliche Teilhabe erfahren können. Die Zielgruppe der Projekte setzt sich aus Kindern und Jugendlichen zusammen, die keine Unterstützung durch ihre Eltern erfahren, weil diese ebenfalls keine gute Bildung haben. Andere mussten aus ihren Heimatländern fliehen oder kommen aus sozial beziehungsweise finanziell benachteiligten Familien.
Um dem Problem des Sprachdefizits in Grundschulen frühzeitig zu begegnen, kontaktieren die Mitglieder von Zukunft Bildungswerk die Kitas im Einzugsgebiet einer Grundschule, welche bereits eine Sprachförderung anbietet. Nach dem Abschluss eines Kooperationsvertrags mit der Kita hospitieren die Mitarbeiter in kleinen Gruppen, wählen Kinder mit sprachlichen Defiziten aus und weisen sie den unterschiedlichen Fördermaßnahmen zu. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Sprachförderung in der Muttersprache des Kindes zu veranlassen, sofern die Kitas den ausdrücklichen Wunsch äußern und sich eine bestimmte Anzahl an Kindern mit Migrationshintergrund in der Gruppe befindet.
„Das Bildungsbegleiter-Projekt ist nicht auf die Kitas begrenzt“, lobt Minister Schmeltzer. „Auch später werden die Grundschüler begleitet, bis sie ihre sprachliche Selbstständigkeit erreicht haben. Deshalb ist das Programm sehr effizient und wirkt nachhaltig.“