DEICHMANN-Förderpreis

Hervorgegangen aus einer studentischen Initiative 2002, arbeiten mittlerweile 30 hauptamtliche und 50 ehrenamtliche Mitarbeiter im Verein Kindersprachbrücke Jena. Gefördert werden etwa 200 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, wobei der Fokus auf dem deutschen Sprachunterricht liegt. „Die Sprache stellt einen Schlüssel zu Integration und Teilhabe an der Gesellschaft dar“, ist Ministerpräsident Bodo Ramelow überzeugt und fügt lobend hinzu: „Darüber hinaus fördert die Kindersprachbrücke Jena ganz gezielt eine interkulturelle wie auch soziale Kompetenz.“ Zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte er eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Essen, 5. September 2016. Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.

Brücke zwischen den Kulturen

Das Angebot der Kindersprachbrücke Jena an Sprachkursen ist vielfältig. Viele Kinder stammen aus geflüchteten Familien und besitzen keine Deutschkenntnisse. Um eine Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern und die schulischen sowie beruflichen Perspektiven zu verbessern, wird regelmäßiger Sprachunterricht angeboten. Neben den zahlreichen Sprachförderungen ist die Kindersprachbrücke auch Träger des Inklusionsprojektes „Teamteaching“, einer Schulsozialarbeitsstelle. Betreut werden hier zwei stationäre Wohngruppen für unbegleitete, minderjährige Kinder und Jugendliche aus dem Ausland. Dabei werden die Angebote ständig erweitert und optimiert. Seit 2014 gilt der Verein als der größte Weiterbildungsanbieter für interkulturelle Trainings in Kitas in Thüringen sowie als anerkannter Partner in der Weiterbildung für Deutsch als Zweitsprache in der Schule.

Außerdem wird das Erlernen der deutschen Sprache auf eine offene Art und Weise über die Sprach- und Spielnachmittage unterstützt. Einmal wöchentlich kommen an vier Grundschulen Kinder mit Migrationshintergrund zusammen, um interkulturelle Projekte durchzuführen und sich auszutauschen. „Mehrsprachigkeit ist in diesem Umfeld völlig normal und wird wertgeschätzt“, erklärt Wolfgang Volkmer von der Kindersprachbrücke Jena e.V. Angeregt wird ein Austausch über gegebene Aufgabenstellungen, Ideen, Herangehensweisen. „Die Kinder und Jugendlichen erfahren gegenseitige Akzeptanz und entwickeln dadurch ein größeres Selbstvertrauen.“ Beim Teamteaching gestalten je ein Lehrer und ein Sozialpädagoge dauerhaft gemeinsam den Unterricht und ermöglichen durch gezielte Übungen und Unterrichtseinheiten inklusives und soziales Lernen. Umgesetzt wird das Teamteaching bislang in vier Schulen.