Bei der Flüchtlingshilfe Schwerin e.V. betreuten 200 Personen, darunter viele ausgebildete Lehrer und Erzieher, allein im letzten Jahr 400 geflüchtete Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 27 Jahren. Angeboten werden regelmäßiger Nachhilfeunterricht und tägliche Sprachförderungen. „Dadurch erhalten die Geflüchteten bessere Berufschancen und lernen Sprache und Kultur ihrer neuen Heimat spielerisch kennen“, hebt Birgit Hesse lobend hervor. Zusammen mit Ulrich Effing, Projektleiter des DEICHMANN-Förderpreises, und Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, überreichte sie eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Spielend Deutsch lernen
Während ihre Eltern Sprach- und Integrationskurse besuchen, lernen und spielen die Kinder ohne Kita-Platz mit den rund 20 ehrenamtlichen Kindergärtnern, Lehrern und Erziehern in den Räumen der Katholischen Kirche St. Andreas. Die Nachhilfestunden finden mehrmals pro Woche statt und werden individuell auf Alter und Förderbedarf der Kinder abgestimmt. So kann sichergestellt werden, dass die Mädchen und Jungen dem Schulunterricht dauerhaft folgen können. Täglich wird von der Flüchtlingshilfe Schwerin deutscher Sprachunterricht angeboten. Dabei stammt das Lehrmaterial ebenso wie bereitgestelltes Spielzeug und Teile der Einrichtung aus Spendengeldern. Ausprobieren und vertiefen können die Kinder und Jugendlichen ihre erworbenen Sprachfähigkeiten bei verschiedenen Freizeitaktivitäten und den vielen Kinderfesten.
Samstags erhalten 23 Kinder aus vier Nationen Schwimmunterricht. Mehrere geführte Stadtrundgänge werden von deutschen Schülern ehrenamtlich geplant und durchgeführt, um den neuangekommenen Kindern und Jugendlichen ihre neue Heimat Schwerin vorzustellen. „Im Kontakt mit Gleichaltrigen lernen die Geflüchteten die deutsche Sprache und Kultur am besten kennen“, ist Claus Oellerking überzeugt. In Kooperation mit dem Verkehrsgarten werden Eltern und Kindern in den Sommerferien 2016 spezielle Kurse zum Fahrradfahren und zu den Verkehrsregeln angeboten.
Im „Youth Welcome Café“ treffen sich zwei Mal pro Woche bis zu 80 Personen, um gemeinsam zu kochen, zu spielen und zu musizieren. Seit Jahresbeginn ist außerdem eine Arbeitsgruppe hinzugekommen, die sich mit der Geburt und dem Wochenbett geflüchteter, schwangerer Frauen befasst. „Von Beginn an bemühen wir uns bei allen Projekten darum, die Geflüchteten in die Aktivitäten einzubeziehen und immer weniger „für sie“, dafür mehr „mit ihnen“ zu arbeiten“, erklärt Claus Oellerking das Konzept.