Rund um den Verein Netzwerk Zukunft Sachsen e.V. betreuen 140 ehrenamtliche Helfer ca. 170 Flüchtlinge, die vor allem aus Syrien und Afghanistan kommen. Zu den Flüchtlingsfamilien, die in einem dezentralen Wohnprojekt untergebracht sind, zählen 90 benachteiligte Kinder und Jugendliche. Das Programm basiert auf den Grundpfeilern Sprachförderung, Sportangebote, Patenschaften und Dialog. „Die Patenschaften werden individuell vermittelt. So können die Paten auf die jeweiligen Bedürfnisse ihres geflüchteten Kindes eingehen und es gezielt fördern“, lobte Staatsministerin Barbara Klepsch in ihrem Grußwort den Verein. Zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis überreichte sie eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Seit zwölf Jahren engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Heranwachsende in Beruf und Gesellschaft einzugliedern. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Gemeinsam stark
Seit November 2015 wohnen 170 Flüchtlinge in Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz. Um das Einleben der Geflüchteten in die Gemeinschaft zu vereinfachen, hat sich der Verein Netzwerk Zukunft Sachsen e.V. gegründet. Dieser besteht mittlerweile aus 26 festen Mitgliedern und 140 Helfern, die gemeinsam 90 benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützen. Ziel war und ist die Koordination ehrenamtlichen Engagements, um Hilfe effizient gewährleisten zu können. Daher konzentriert sich der Verein auf verschiedene Grundpfeiler wie Sprachförderung, Patenschaften, Sportangebote und Austausch.
Alle schulpflichtigen Kinder erhalten in den örtlichen Schulen Unterricht in der deutschen Sprache. Viele besuchen noch die Deutsch-als-Zweitsprache-Klassen, andere wechseln aufgrund ihrer sprachlichen Fortschritte in die Regelklassen. Damit auch die jüngeren Kinder schnell die deutsche Sprache erwerben, betreuen abends Mitglieder des Vereins die Kinder auf eine spielerische Art und Weise. Das in der Schule vermittelte Wissen wird nachbereitet und gefestigt, um so den Anschluss an die Klasse kontinuierlich sicherzustellen. Bei Herausforderungen des Alltags wie Behördengängen und Arztbesuchen stehen die Paten zur Seite. Auf diese Weise wird der interkulturelle Dialog angeregt, ein Voneinander-Lernen ermöglicht und bestehende Vorurteile abgebaut.
Im ortsansässigen Fußballverein trainieren Geflüchtete und Kinder aus Hohenstein-Ernstthal zusammen. Spielerisch entsteht so ein Gemeinschaftsgefühl. Helfer des Vereins Netzwerk Zukunft Sachsen e.V. organisieren ehrenamtlich den Transport zu Trainings und Spielen. „Wir möchten die gegenseitige Akzeptanz fördern und so einen respektvollen Umgang miteinander erwirken“, sagt Ray Löffler vom Verein. „Die Familien fühlen sich bei uns im Ort sehr wohl und viele möchten hier bleiben, bis sie in ihre Heimat zurückkehren können“, freut sich Ray Löffler. „Das ist für uns das größte Kompliment und der Lohn unserer Arbeit.“