Schulbänke und Tische werden zu Sportgeräten, der Klassen- wird zum Fitnessraum. Da hüpfen Schüler auf einem Bein, schwimmen auf Tischen und geben auf dem Schulhof beim Riesenslalom oder mit dem „Reisebus“ Gas. Wenn es an einer Schule mal drunter und drüber geht, kann das auch ganz schön klasse sein: Mit sichtlicher Begeisterung führten die 70 Grundschüler aus Burladingen am 26. November vor, wie sie das neue Bewegungsprogramm der Dietrich Grönemeyer Stiftung 20 Minuten täglich in ihrem Schulalltag umsetzen. Mit der Teilnahme an der Initiative „Die bewegte Schulpause“ möchte Rektorin Bärbel Schurr bei ihren Schülern den Spaß an täglicher Bewegung fördern und gleichzeitig die Bedeutung von Sport für die eigene Gesundheit vermitteln. Unterstützt wird die bundesweite Initiative von der Schuhhandelskette Deichmann. Sämtliche Informationen zur Initiative gibt es unter www.bewegte-schulpause.de.
Die Grundschule Hausen ist eine der ersten Grundschulen, die am bundesweiten Pilotprojekt teilnimmt. Damit geht sie bei der Förderung von mehr Bewegung und Sport in der Schule mit gutem Beispiel voran. Die Initiative, die von Deichmann und der Dietrich Grönemeyer Stiftung entwickelt wurde, ist einzigartig: Ob in der Klasse, in der Pausenhalle oder auf dem Schulhof – die knapp 40 Übungen, die Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer gemeinsam mit einem Sportexperten für das Bewegungsprogramm entwickelt hat, lassen sich spielerisch und einfach in den Schulalltag integrieren. Die Schüler der Grundschule Hausen setzen das Bewegungsprogramm seit den Sommerferien um. Ergänzend zum Sportunterricht kommen die Kinder damit auf ein wöchentliches Plus an Bewegung von 100 Minuten! Sei es eine Runde „Skispringen“, ein „Ameisenlauf“ auf dem Pausenhof oder ein paar Durchgänge „Sprungtaucher“ im Klassenzimmer – die Übungen fördern die Begeisterung für körperliche Aktivität und machen fit für den Unterricht. Die Resonanz ist erfreulich: Insgesamt machen 120 Schulen aus ganz Deutschland bei dem Pilotprojekt mit.
Zum Hintergrund der Initiative „Die bewegte Schulpause“:
Mit der Initiative reagieren die Partner Dietrich Grönemeyer Stiftung und Deichmann auf die besorgniserregenden Folgen des Bewegungsmangels, der zunehmend auch Kinder betrifft:
- Deutsche Schulkinder bewegen sich heutzutage nur noch eine Stunde pro Tag, davon entfällt nur ein Viertel bis die Hälfte auf sportliche Aktivitäten.
- Die Folgen: Mangelndes Training wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Bewegungsapparates und des Gehirns aus.
- Immer weniger Kinder sind in der Lage, beispielsweise über einen Balken zu balancieren, länger auf einem Bein zu stehen oder rückwärts im Kreis zu laufen.
- Jedes fünfte Kind leidet mittlerweile unter Adipositas (Fettleibigkeit).
- Und: Was noch vor ein paar Jahren fast ausschließlich den älteren Generationen vorbehalten war, hat sich längst in den Kinderzimmern der Nation breitgemacht: Der Diabetes, Typ II, die nicht genetisch bedingte Zuckerkrankheit.
(Quelle: Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, „Mensch bleiben“)