Bei winterlichen Straßenverhältnissen ist die geeignete Bereifung Pflicht. Spätestens wenn die Straßen voller Schnee und Eis sind, darf nur noch mit Winterreifen gefahren werden, die über die gesetzliche Mindestprofiltiefe verfügen. Doch Nebel, Regen und Dämmerlicht verschlechtern die Sichtverhältnisse bereits im Herbst massiv. Außerdem sinken die Temperaturen. Die Fahrbahnen werden nass und rutschig. Bridgestone, der weltweit größte Hersteller von Reifen und anderen Gummierzeugnissen, rät, rechtzeitig die Bereifung den Wetterverhältnissen anzupassen und im Winter spezielle Fahrtipps zu beachten.
Mit den passenden Reifen auf der sicheren Seite
Bereits im Herbst sinken die Temperaturen in den einstelligen Bereich. Nun sind Sommerreifen für die Fahrt nicht mehr geeignet. Christian Mathes, Reifenexperte von Bridgestone, erklärt warum: „Die Gummimischung von Sommerreifen wird hart und die Reifen verlieren an Straßenhaftung. Winterreifen hingegen bleiben weich und haben ein spezielles Lamellen-Profil. So sorgen sie für Traktion, einen kürzeren Bremsweg, ein besseres Lenkverhalten und eine effektive Beschleunigung auf Schnee und Eis. „Im Winter mit der falschen Bereifung unterwegs zu sein, ist dabei nicht nur leichtsinnig, sondern kann auch Strafen nach sich ziehen: Laut deutscher Straßen-verkehrsordnung dürfen Autos bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte nur noch mit Reifen fahren, die über eine M+S-Markierung (Matsch und Schnee) verfügen. Wird dagegen verstoßen, ist ein Bußgeld von mindestens 60 Euro fällig. Ein Punkt in Flensburg kommt hinzu. Bridgestone empfiehlt neben der M+S-Markierung auf ein weiteres Symbol zu achten: „Nur Reifen mit Schneeflockensymbol verfügen über alle Wintereigenschaften, für eine sichere Fahrt bei Glätte“, erklärt Christian Mathes. Immer in der Diskussion: Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zum Wechsel. Bridgestone empfiehlt die klassische O-bis-O-Regel (Oktober bis Ostern) für Winterreifen: „Vereinbart man bereits im Oktober einen Termin bei seiner Kfz-Werkstatt, vermeidet man lange Wartezeiten und ist für einen plötzlichen Kälteeinbruch gerüstet“, sagt der Reifenexperte.
Teuer wird es auch, wenn die Profiltiefe der Reifen den gesetzlichen Mindestwert von 1,6 Millimeter unterschreitet. Denn nur, wenn der Reifen genügend Profil aufweist, greift er bei Matsch und Schnee richtig und kann seine wolle Leistung entfalten. Autofahrer sollten also schon vor dem Wintereinbruch ihre Winterreifen hinsichtlich der Profiltiefe und eventueller Beschädigungen kontrollieren und im Zweifelsfall einen neuen Satz anschaffen.
Autofahren im Winter – so funktioniert’s!
„Im Winter müssen Reifen und Fahrweise dringend an die Witterungsverhältnisse angepasst werden“, erläutert Christian Mathes, Reifenexperte von Bridgestone. „Insbesondere Glätte kann ein großes Problem darstellen.“ Dabei ist zu beachten, dass neben Schnee und Eis auch nasses Laub und Raureif für glatte Straßen sorgen können. Mit Sommerreifen kann die Fahrt so schnell zur Rutschpartie werden. Auch wenn das Auto mit Winterreifen ausgestattet ist, sind wichtige Verhaltensregeln zu beachten.
Die Experten von Bridgestone haben fünf hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen man auch bei Schnee und Eis sicher mit dem Auto ans Ziel kommt.
- Um Fahrzeugausbrüche korrigieren und auf das Verhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer besser reagieren zu können, sollte ein erhöhter Sicherheitsabstand eingehalten werden.
- Damit die Reifen beim Anfahren nicht durchdrehen, kann behutsam im zweiten Gang Gas gegeben werden. Ein großer Gang und eine niedrige Motordrehzahl sind für die gesamte Fahrt sinnvoll.
- Beim Beschleunigen gilt: Je sanfter, desto besser, da das Fahrzeug andernfalls eventuell ausbricht.
- Ruckartige Lenkbewegungen sind zu vermeiden, denn nur so lassen sich Veränderungen im Widerstand wahrnehmen.
- Besonders wichtig für das Bremsen bei Glätte: Auskuppeln und das Pedal nur mit geringem Druck betätigen. Sollte das Fahrzeug trotzdem ins Schlingern geraten, besteht kein Grund zur Panik: Einfach Auskuppeln und sanft gegenlenken. Erst, wenn diese Maßnahme nicht greift, sollte eine Vollbremsung vorgenommen werden. ABS, das Antiblockiersystem, das für optimale Bremsleistung und eine gerade Wagenführung sorgt, funktioniert erst bei maximalem Pedaldruck. Verfügt ein Wagen nicht über ABS, kann er bei schnellen Bremsungen leicht ausbrechen. In diesem Fall ist ein kurzes Lösen der Bremse sinnvoll, da so die Fahrtrichtung stabilisiert wird.
Mit diesen Tipps und einer angepassten Bereifung kommen Sie auch in der kalten Jahreszeit sicher ans Ziel. Gute Fahrt!