Fast 60 Prozent der Deutschen planen in diesem Jahr mit dem eigenen Auto in die Sommerferien zu verreisen. Laut des Autoreiseberichts 2015 zieht es die Urlauber dabei nicht nur nach Deutschland – auch Österreich, Italien, Frankreich und die Niederlande stehen hoch im Kurs. Für die reiselustigen Deutschen bedeutet dies oft eine Autofahrt über mehr als 1.000 Kilometer zum Urlaubsort. Um sicher zum Ziel zu kommen, ist ein sorgfältiger Check des Wagens unerlässlich. Bridgestone, der weltweit größte Hersteller von Reifen und anderen Gummierzeugnissen, rät dabei, das Augenmerk vor allem auf die Reifen zu legen. Denn sie sind das einzige Sicherheitssystem des Autos, das tatsächlich die Straße berührt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei Wohnmobile, Wohnwagen oder Anhänger. Umso mehr, wenn sie eine Weile nicht im Einsatz waren.
Der Reifencheck
Sicherheit auf der Straße fängt bei der richtigen saisonalen Bereifung an. Winterreifen können den Bremsweg im Sommer um bis zu 30 Prozent verlängern. Ebenso wichtig ist der richtige Luftdruck. Reifen mit zu niedrigem Luftdruck gefährden nicht nur die Brems- und Fahrsicherheit, auch der Kraftstoffverbrauch ist höher und der Verschleiß nimmt zu. Die Messung sollte bei kalten Reifen durchgeführt werden. Warme Luft dehnt sich aus und kann zu ungenauen Werten führen. Informationen über die jeweils empfohlenen Werte finden sich in der Bedienungsanleitung, an den Innenseiten der Türsäulen oder in der Tankkappe. Außerdem sollte immer bedacht werden, dass bei voll beladenen Fahrzeugen der Luftdruck entsprechend erhöht werden muss.
Für die Profiltiefe ist ein gesetzlicher Mindestwert von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Am einfachsten lässt sich der Wert mit einem speziellen Reifenprofilmesser bestimmen – in vielen Reifen ist jedoch auch ein Verschleißanzeiger eingearbeitet. Bilden die hier quer zur Laufrichtung liegenden Erhebungen eine Ebene mit dem Reifen, ist es Zeit für einen Wechsel.
Hohe Vorsicht gilt auch bei Schrammen, Schnitten oder anderen kleinen Beschädigungen am Reifen. Die hohe Belastung während der Urlaubsfahrt führt im schlimmsten Fall zu einer Reifenpanne und damit zu einem Verlust der Fahrzeugkontrolle.
Ein Blick unter die Haube
Vor Abfahrt empfiehlt sich auch ein Blick unter die Haube, um den Stand des Öls, der Kühlerflüssigkeit und des Scheibenwischwassers zu überprüfen. Im Falle des Öls und der Kühlerflüssigkeit sollte sich der Stand bei kaltem Motor zwischen den Marken Minimum und Maximum befinden. Das Scheibenwischwasser sollte während des Sommerurlaubs durch ein spezielles Reinigungsmittel ergänzt werden, das auch Insekten von der Windschutzscheibe löst. Für eine klare Sicht sind zudem die Wischblätter zu kontrollieren: Hinterlassen diese einen Schmierfilm oder liegen sie nicht mehr richtig an, sollten sie ausgetauscht werden.
Es werde Licht
Funktionieren alle Blinker, Bremslichter und Scheinwerfer? Am einfachsten lässt sich dies mit einem Helfer überprüfen, der einen Rundgang ums Auto macht. Wichtig ist dies vor allem bei Reisen in Länder mit Lichtpflicht am Tag wie Italien, Schweden und die Schweiz. Ist die Fahrzeugbeleuchtung nicht in einem einwandfreien Zustand, droht Ärger mit der Polizei und ein Bußgeld.
Für jeden Fall gewappnet
Zu der Grundausstattung einer jeden Autoreise gehören Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten. Hier sollte vor Abreise die Haltbarkeit des Erste-Hilfe-Kastens und die Anzahl der Warnwesten überprüft werden. In vielen Ländern sind Warnwesten sogar für alle Insassen vorgeschrieben. Sind nicht genug an Bord, droht ein Bußgeld.
Mit diesen kleinen Standardkontrollen können Sie Ihr Auto schnell und einfach fit für den Urlaub machen. Dies schont die Nerven und beugt Pannen vor. Wichtig ist: Überprüfen Sie Ihr Fahrzeug nicht erst am Abend vorher. Falls Ersatzteile oder sogar neue Reifen benötigt werden, kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen.