Start von “Die bewegte Schulpause”

Deutschlands Kinder werden immer unsportlicher. Zu viel Zeit vor dem Computer und mangelnde Bewegung haben fatale Folgen. Laut aktuellen Ergebnissen eines Langzeitprojekts zur Prävention von Haltungsschäden an der Universität des Saarlandes (Kid-Check) weisen heutzutage über 50 Prozent der Kinder Haltungsschwächen auf, über ein Drittel hat motorische Defizite. Der Bochumer Arzt und bekannte Botschafter in Sachen Kindergesundheit, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, möchte jetzt mit einem neuen Aktivprogramm der Dietrich Grönemeyer Stiftung in Grundschulen früh ansetzen, mobilisieren und Schule machen. „Die bewegte Schulpause“ steht vor allem für sportliche Übungen mit Spaß, egal, ob vor dem Unterricht, zwischendurch oder in der Pause. Die knapp 40 extra entwickelten Übungen sollen nicht nur bewegen, sondern auch für bessere Konzentrationsfähigkeit sorgen. Das Interesse ist groß: 50 Grundschulen aus ganz Deutschland haben sich bereits angemeldet. Unter www.bewegte-schulpause.de können sich weitere Grundschulen bewerben. Unterstützt wird das bundesweite Pilotprojekt vom Schuheinzelhändler Deichmann. Es ist bereits die zweite Zusammenarbeit des Unternehmens mit Prof. Grönemeyer nach der Elefanten-Studie zur Kindergesundheit und dem daraus resultierenden Unterrichtsmaterial.

Kinder sitzen heute viel zu viel und bewegen sich viel zu wenig: Laut einer Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) bewegt sich bereits jedes vierte Kind zwischen drei und zehn Jahren zu wenig, jedes achte macht praktisch gar keinen Sport. Prof. Grönemeyer möchte das  ändern und baut dabei auf die Zusammenarbeit mit Grundschulen: „Einen Großteil ihrer Zeit verbringen Kinder in der Schule – diese Zeit wollen wir nutzen, um ihnen das Thema Bewegung über den Sportunterricht hinaus spielerisch ans Herz zu legen. Was mich besonders freut: Schon jetzt haben sich mehr als 50 Schulen für das Programm angemeldet“, sagt Grönemeyer. Mit der Initiative der Dietrich Grönemeyer Stiftung möchte er Grundschüler täglich 20 Minuten zusätzlich in Bewegung bringen. Dabei wird das Programm als Ergänzung zum wöchentlichen Sportunterricht gesehen: „Fünf Tage jeweils 20 Minuten macht zusammen 100 Minuten zusätzliche Bewegung pro Woche.“ Damit hat jedes Kind – zusammen mit dem Sportunterricht – ein Mindestmaß an Bewegung, das für die gesunde Entwicklung existenziell ist. Ausreichende Bewegung von Kindesbeinen an ist nicht nur wichtig für die körperliche Fitness und Geschicklichkeit von Kindern. Laut einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln zum Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Konzentration bei Grundschulkindern (CHILT) hat sie auch einen positiven Effekt auf die geistige Entwicklung. Eine regelmäßige Unterbrechung des langen Sitzens von Kindern führt demnach zu besseren Lernerfolgen, erhöht die Motivation und fördert die Kreativität.

Kinder kommen in Schwung
Prof. Grönemeyers Bewegungsprogramm ist einfach und effektiv: Skispringen, Formel 1-Schubkarren-Lauf oder das Kettenkarussell bringen den Kreislauf der Kinder in Schwung und sorgen für gute Laune. Egal ob in der Klasse, Pausenhalle oder auf dem Schulhof: Insgesamt wurden eigens für die „bewegte Schulpause“ knapp 40 abwechslungsreiche Bewegungsspiele entwickelt. Die Übungen sind kinderleicht und kommen ganz ohne zusätzliche Sportgeräte aus. Minimaler Aufwand – maximaler Effekt.

Auf die besondere Rolle von Schulen im Zusammenhang mit Kindergesundheit hat Prof. Grönemeyer bereits in der Vergangenheit hingewiesen: Er betrachtet sie als wichtige Multiplikatoren für Aufklärung und Prävention. Ulrich Effing von Deichmann erklärt, warum der Schuheinzelhändler die Initiative fördert: „Wir arbeiten bereits zum zweiten Mal mit Herrn Professor Grönemeyer zusammen und freuen uns, ihn bei seinem Einsatz für die Kindergesundheit erneut unterstützen zu können. Wir sind davon überzeugt, dass das Bewegungsprogramm von Professor Grönemeyer wichtige Impulse in Sachen Kindergesundheit setzen wird – nicht nur in den Schulen, sondern auch in den Familien.“ Effing sagt: „Uns für gesellschaftliche Themen zu engagieren, gehört seit jeher zum Unternehmens-Leitbild von Deichmann.“ So hat der Schuheinzelhändler beispielsweise als Stifter die Elefanten-Kindergesundheitsstudie 2011/2012 und das daraus entstandene Unterrichtsmaterial für Grundschulen unterstützt. Hinter dem Projekt stehen die Kooperationspartner PROSOZ-Institut für Sozialforschung, der Deutsche Kinderschutzbund, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, das Grönemeyer Institut und das Wissenschaftsforum Ruhr e.V.

Mit der Initiative „Die bewegte Schulpause“ sollen über die Kinder letztlich auch die Eltern für ein Mehr an täglicher Bewegung und Sport begeistert werden. Denn rund 37 Millionen Erwachsene mit Übergewicht allein in Deutschland seien nicht gerade ein gutes Vorbild, so Grönemeyer. „Vielleicht schaffen es unsere Kinder, uns Erwachsene positiv zu beeinflussen, indem sie die Übungen zum Familienthema machen“, sagt der Arzt.

Auf der Website www.bewegte-schulpause.de finden Lehrerinnen, Lehrer und Eltern neben sämtlichen Informationen rund um die Initiative auch das Bewegungsprogramm. Den Schulen werden dort zudem Unterrichtsmaterialien zum Thema Gesundheit und Bewegung zur Verfügung gestellt. Bis zum 15. Juni 2015 können sich interessierte Grundschulen noch über die Website anmelden. Ab September 2015 starten die Grundschulen mit der praktischen Umsetzung der Initiative. Im Rahmen eines Aktionstages können sie ihr Engagement dann vorstellen. Die besten Umsetzungen des Programms werden von Deichmann mit 500 Euro für die Schulkasse belohnt.

Sämtliche Informationen rund um die Initiative „Die bewegte Schulpause“ gibt es im Internet unter: www.bewegte-schulpause.de.