In der Verlagswelt ist es ein viel diskutiertes Thema: die wachsende Fixierung auf Internet-Unternehmen wie Google und Facebook. Die Befürchtung vieler Verlagsvertreter, dass sie künftig ihre Websites schließen und für knappes Geld direkt auf den Online-Plattformen publizieren werden, erhält neues Futter.
Mark Zuckerberg, CEO von Facebook, hat seine Pläne für die Zukunft vorgestellt und lädt die Verlage dazu ein, für sein Netzwerk zu schreiben. Die User müssten nicht mehr zwischen den verschiedenen Verlags-Websites wechseln, um professionell geschriebene Artikel zu lesen. Die Redaktionen könnten ihr Geschäft mit Native Ads und Advertorials verstärken. Und Facebook wäre neben seinen Funktionen als Social Network, Datensammler und Online-Shop auch noch Medienplattform.
Für den Vorschlag spricht, dass Google und Facebook den Verlagen dabei helfen würden, ihre Reichweiten massiv zu steigern. Dagegen sprechen aus wirtschaftlicher Sicht die geringen Monetarisierungsmöglichkeiten. Zwar steigen die Reichweiten – die Gewinne durch steigende Werbeumsätze bleiben aber aus. Es stellt sich außerdem die Frage, was es für den Journalismus bedeutet, wenn er nur noch auf das Sammeln möglichst vieler Klicks ausgerichtet ist.
Der Erfolg von Zuckerbergs Vorstoß wird in Branchenkreisen stark angezweifelt. Es gibt zwar erste Interessenten für das Angebot, darunter seriöse Medienhäuser wie die New York Times und National Geographic. Auf lange Sicht widerspricht das Modell Leser dauerhaft an die Online-Plattformen zu verlieren, jedoch fundamental den Interessen der Verlage.