Die Beliebtheit von Virtual und Augmented Reality steigt immer mehr an. “VR” wird insbesondere für Tourismusunternehmen immer interessanter. Die Technik, bei der mithilfe einer virtuellen Brille vollends in eine digitale Welt eingetaucht wird, wurde von vielen Marketingprofis lange Zeit vernachlässigt.
Inzwischen nutzt etwa eine große Hotelkette die Technik für ihre Zwecke. In diversen amerikanischen Großstädten platzierte das Unternehmen kleine „Teleporter“. Hier können Passanten sich eine virtuelle Brille aufsetzen und so eine Tour durch ihre Lieblingsreiseort und natürlich das passende Hotel unternehmen. Ähnliches ist bereits seit längerem in Freizeitparks von Walt Disney möglich.
Für den Endverbraucher sind solche Brillen bislang noch nicht erhältlich. Insbesondere die von Facebook aufgekaufte Firma Oculus Rift arbeitet intensiv an der Entwicklung einer Virtual Reality Brille für Jedermann. Auch Sony versucht mit einer neuen Technik seinen Playstation-Kunden ein ganz neues Spielerlebnis zu verschaffen.
Bereits für jeden erhältlich und insbesondere durch Google Glasses bekannt geworden ist Augmented Reality. Hierbei wird die reale Welt mit einer digitalen Ebene ausgestattet. Dies ist mit diversen Apps auch problemlos über das Smartphone möglich. Die Technik wird zu Marketingzwecken bislang verhältnismäßig wenig genutzt. Nach einer Studie des EHI Retail Institute steigt Mobile PR zwar in der Gunst und wird von 35 Prozent der Befragten verwendet. Augmented Reality bleibt hierbei aber bislang auf der Strecke.
Doch auch hier ist ein Wechsel erkennbar. So investierte Google jüngst eine halbe Milliarde Dollar in das Startup Magic Leap, das neue Techniken für den Bereich entwickelt. Eine neue Ikea-App lässt den Kunden bereits vor dem Kauf die Möbel in der Wohnung platzieren. Richtet man die Kamera des Handys auf Kleidung von American Apparel aus, zeigt die zugehörige App diverse Informationen wie Preis, Farben, Größen und Verfügbarkeit an.
Auch der größte Schuheinzelhändler Deutschlands, Deichmann, tüftelt derzeit an einer neuen Smartphoneapp. Mit ihr soll das Einkaufen für die Kunden noch bequemer werden, in dem sich die Schuhe virtuell im Online-Shop anprobieren lassen.
Derzeit halten sich europäische – im Vergleich mit amerikanischen und japanischen Firmen – in Bezug auf Investitionen in die Technik noch zurück. Doch die diversen Einsatzmöglichkeiten werden Augmented und Virtual Reality in Zukunft im Marketingbereich immer interessanter werden lassen.