Der Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück e.V. wurde heute von Eva Caron-Petry, leitende Ministerialrätin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration ausgezeichnet. Seit 2003 bietet der Verein regelmäßig sechs bis acht benachteiligten und behinderten Jugendlichen die Möglichkeit, eine Ausbildung im Tischlerhandwerk zu absolvieren. Bereits über 20 Heranwachsende wurden auf diese Weise erfolgreich ausgebildet. Ministerialrätin Eva Caron-Petry überreichte zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis eine Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Im zehnten Jahr engagiert sich DEICHMANN für die berufliche Integration von benachteiligten Jugendlichen. Ausgezeichnet werden Initiativen, die auf verschiedenen Ebenen helfen, Kinder und Jugendliche in Beruf und Gesellschaft zu integrieren. Der Preis hat besonders Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Ausgezeichnet werden Projekte, die nachhaltig und kreativ mithelfen, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Die Tischlerei
Die unabhängige und gemeinnützige Tischlerei will benachteiligten Jugendlichen eine Zukunftsperspektive geben und sie unabhängig von staatlicher Unterstützung machen. Im Gegensatz zu überbetrieblichen Ausbildungsstätten oder Übungsfirmen erlernen die Jugendlichen hier das Handwerk anhand realer Kundenaufträge. Neben den rund zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern kümmert sich zudem ein festangestellter Ausbilder um das Wohl der Lehrlinge.
Bei der Auswahl der angehenden Auszubildenden achtet der Verein darauf, dass die Gruppe bunt durchmischt ist. „Treffen Einheimische, Migranten, Behinderte und Nichtbehinderte aufeinander, trägt dies zu mehr Toleranz und Respekt bei. Außerdem wird die interkulturelle Verständigung gefördert. So ebnen wir den Jugendlichen nicht nur den Weg ins Berufsleben, sondern stärken darüber hinaus ihre sozialen Kompetenzen“, sagt Projektleiterin Sabine Bollhorst.
Gesellen auf Erfolgskurs
Der Erfolg des Projektes ist unverkennbar: In der Regel verzeichnet der Verein kaum Ausbildungsabbrüche und die Jugendlichen bestehen ihre Gesellenprüfung auf Anhieb. Als gefragte Facharbeiter haben sie anschließend kaum Probleme, eine Festanstellung zu finden. Die meisten erhalten innerhalb kürzester Zeit ein Jobangebot. „Der Verein hat die Probleme unserer Gesellschaft genau erkannt: Benachteiligten Jugendlichen wird der Einstieg ins Berufsleben oft verweigert und das, obwohl Fachkräftemangel vorherrscht. Mit der Tischlerei geht der Verein dieses Problem an“, lobt Ministerialrätin Eva Caron-Petry. Ein Gedanke, der ganz im Sinne des DEICHMANN-Förderpreises ist.