Zum Release des iPhone 6 am 19. September hat sich Apple etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Rund 500 Millionen Apple-User erhalten das neue Album der Rockband U2 kostenlos direkt auf ihr iPhone. Geht diese PR-Aktion für beide Seiten auf? Dieser Frage gehen wir heute in unserem PR-Blog nach.
„Okayyyy so who is U2 and how did they hack the iTunes system ????Literally saw this on every apple…“ oder „Hey Apple, I only have a 16G iPhone, if you want to put shit on my phone upgrade me to a 120G iPhone 6 Plus.“ – diese und andere Twitter-Protestrufe rief das Geschenk von Apple an seine Fangemeinde hervor. Dabei hatte Apple es doch nur gut gemeint, denn vor zehn Jahren hatte die heute in die Jahre gekommene Rockband U2 beim Aufbau des iPods geholfen. Für Apple, die bisher eine der größten Kompetenzen in Sachen Musik auf dem digitalen Markt vorweisen konnte, ein Fehlschlag – in diesem Fall hatte das Unternehmen nicht das richtige Gespür. Nach den wütenden Proteststürmen auf Twitter und Co. erklärt Apple seinen Usern jetzt, wie man den „U2-Virus“ wieder aus der iTunes-Bibliothek entfernen kann.
Besonders die Vorgehensweise muss kritisiert werden. Obwohl die Marke Apple sich in der benutzerfreundlichen Gestaltung von Anwendungen bestens auskennt, ist dieser Coup nach hinten losgegangen. Der Download wurde ohne Zustimmung der Nutzer vorgenommen, was zwangsläufig schon zu einem Protest führen musste.
Auch für U2 war die Aktion nicht sonderlich förderlich. Nach der Pleite des letzten Albums „No Line on the Horizon“ hätten sie einen Erfolg dringend nötig gehabt. Zwar gingen die Verkaufszahlen erst einmal hoch, aber einen positiven Eindruck hinterlässt die öffentlich zur Schau getragene Abneigung der Apple-User nicht.
Unser Fazit: Apple reagierte prompt und bot den verärgerten Usern eine Option zum Löschen des Albums an. Die übrigen rund 33 Millionen Nutzer freuten sich über das Angebot und luden sich das kostenlose U2 Album runter. In jedem Fall hat Apple es mit dieser Aktion mal wieder in die Schlagzeilen geschafft.