An kaum jemandem geht der Hype um den Eiswassereimer vorbei. Vom mächtigsten Mann der Welt bis zum Schützenverein – alle baden in eiskaltem Wasser und nominieren eifrig Geschäftspartner und Freunde. Aber nicht nur die Organisation, die sich für die Forschung zur Nervenlähmungskrankheit ALS einsetzt, profitiert von der Challenge – auch immer mehr Unternehmen nutzen den Viralhit als Marketinginstrument.

Facebook gehört zu den Gewinnern des Nominierungsspiels. Zum einen konnten erheblich höhere Zahlen bei dem Upload von Videos verzeichnet werden. Vor allem User, die sich diesem Instrument zuvor noch nie bedient haben, greifen auf die Funktion zu. Zum anderen kann so auch Twitter, der große Facebook-Konkurrent, ins mediale Abseits gedrängt werden. Viele Promis laden ihr Video direkt über Facebook hoch, was dem Portal viele Likes und großen Traffic bescherte. Da Facebook es aufgrund des personalisierten Newsfeeds zunehmend schwer hat, sich gegen den twittertypischen „Breaking News“ Charakter durchzusetzen, kommt die Ice Bucket Challenge auch hier gelegen. Die Investition in Facebook-Werbung für Unternehmen dürfte nun noch um einiges interessanter sein.

Auch andere Marken ziehen ihren finanziellen Nutzen aus der Spendenaktion. So stellen David Duncan, US-Chef von Mini, und Starbucks-Chef Howard Schultz in ihrem jeweiligen Ice Bucket Video gekonnt Logo und Produkte ihrer Marke in den Vordergrund. David Duncan nominierte gleich alle Mini-Fahrer und Howard Schultz übergießt sich mit Wasser aus Starbucks-Eimern. Auch das McDonald-Maskottchen „Ronald Mc Donald“ stellte sich der Herausforderung.

Trotz der lautwerdenden Kritik an der Aktion wurde neue Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und viel Geld für einen guten Zweck gesammelt. Ob die Ice Bucket Challenge dem Ernst der Krankheit gerecht wird, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

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