Unilever, Henkel, Procter & Gamble – sie alle haben eins gemeinsam: Hunderte verschiedene Marken prägen ihr Portfolio. Dass Diversifikation jedoch nicht immer zielführend ist, zeigen die jüngsten Umstrukturierungsmaßnahmen der Unternehmen. Es wird sich wieder auf umsatzstarke Brands fokussiert.
Im Hamburger PR Blog beschäftigt sich PUNKT PR heute mit der neuen Strategie des amerikanischen Konsumgüterhersteller Procter und Gamble. Bisher ist das Portfolio des Konzerns vielfältig. Allerdings nicht mehr lange: P&G plant in den kommenden eineinhalb Jahren sein Markenportfolio deutlich zu verringern. Ziel ist es, die Profitabilität des Konzerns zu erhöhen.
Die 70 bis 80 populärsten Haushaltsmarken machen derzeit etwa 90 Prozent des Umsatzes und 95 Prozent des Gewinnes aus. Eng wird es daher für ca. weitere 100 Marken, die schlecht performen oder nicht mehr in die strategische Ausrichtung des Konzerns passen. Via Einstellung, Verkauf oder Zusammenlegung werden diese über kurz oder lang aus dem Portfolio gestrichen.
Dass der Konzern zu harten Schritten bereit ist, zeigte er unter anderem 2012 als er Pringles für rund 2,7 Milliarden Euro an Kellog’s verkaufte. Selbst gut laufende, Milliarden-Dollar-Plus-Marken werden ausgegliedert, wenn sie nicht mehr in die strategische Ausrichtung passen. Welche Brands künftig wegfallen, ist jedoch noch unklar. Bisher kann nur spekuliert werden.
Der neue Kurs von P&G wird sich in jedem Fall auch bei Agenturen und im Marketing bemerkbar machen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen 9 Milliarden US-Dollar in das Marketing investiert. Über eine halbe Milliarde weniger als im Vorjahr. Im neuen Geschäftsjahr will P&G noch stärker auf Effizienz und Effektivität achten, das Budget wird folglich nicht ansteigen. Nichtsdestotrotz steht der Konzern noch immer an der Spitze der 20 werbestärksten Firmen und das deutlich vor Mitbewerbern wie Unilever (158 Millionen Euro), Beiersdorf (115 Millionen) und Henkel (177 Millionen).